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"Tarif-Diktat der TGL-Nordrhein ist nicht akzeptabel"

Ohne auch nur eine Verhandlung geführt zu haben, haben die Arbeitgebervertreter in Nordrhein ihren Beschluss verkündet, den Apothekenangestellten lediglich eine 0,5%-ige Gehaltserhöhung zu zahlen. Diese "Basta-Politik" ist für ADEXA inakzeptabel; deshalb hat die Tarifkommission die TGL-Nordrhein aufgefordert, noch im Februar Verhandlungen zu führen.

Während sich die tarifgebundenen Apothekenmitarbeiter im übrigen Bundesgebiet (außer Sachsen) über eine zweiprozentige Gehaltserhöhung zum Jahresbeginn freuen konnten, häufen sich die Anfragen sowohl von Mitgliedern als auch aus der Fachöffentlichkeit. Die Angestellten in Nordrhein verstehen nicht, warum die Apothekenleiter sie von der Entwicklung in den benachbarten Kammerbezirken abkoppeln.

Ein Beispiel: Aktuell erhalten Approbierte im Tarifbereich der TGL-Nordrhein im ersten Berufsjahr 2985 Euro. Dagegen wird in den anderen Bundesländern ein um 3,5% höheres Tarifgehalt, nämlich 3088 Euro, gezahlt – eine Differenz von gut 100 Euro monatlich. Wenn man Berufsnachwuchs werben will, ist dies das falsche Signal!

Die hinsichtlich der Tarifforderungen von ADEXA und der Einführung leistungsorientierter Modelle falschen Darstellungen der TGL-Nordrhein in der Fachpresse [1] sind dabei nicht hilfreich. "Es handelt sich noch lange nicht um einen Vertrag, wenn die TGL-Mitgliederversammlung ohne Tarifgespräche über tarifliche Vereinbarungen beschließt", so die Zweite Vorsitzende von ADEXA, Tanja Kratt.

Obwohl statistisch gesehen der Kammerbezirk Nordrhein nicht mehr unter den Gesundheitsreformen leidet als das übrige Bundesgebiet, will sich die Apothekerschaft dort offensichtlich an den Arbeitnehmern gesundsparen. Ein weiteres Auseinanderdriften der Tarifgebiete des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA) und der TGL-Nordrhein ist weder für die Arbeitgeber noch für die Angestellten vernünftig, geschweige denn plausibel.


adexa


[1] PZ 2011, Nr. 5, S. 65 f.



DAZ 2011, Nr. 6, S. 105

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