DAZ aktuell

"Ja" zu Cannabis als Arzneimittel

BERLIN (jz). Die große Mehrheit der Bundesbürger ist für den Einsatz cannabishaltiger Arzneimittel zur Therapie chronischer Schmerzen. So das Ergebnis einer aktuellen Online-Umfrage des Hamburger Markt- und Trendforschungsinstituts EARSandEYES, an der 1000 Bundesbürger ab 16 Jahren teilnahmen. 84 Prozent der Befragten glauben nicht daran, dass es jemals eine Gesellschaft ohne Drogen geben wird.

73 Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich dagegen aus, alle Drogen generell frei zugänglich zu machen. Auch gegen eine Legalisierung von Cannabis stimmten 60 Prozent der Befragten – sie halten Cannabis für eine Einstiegsdroge (73 Prozent), die psychisch abhängig machen (61 Prozent) und darüber hinaus auch psychische Schäden verursachen kann (54 Prozent).

Legalisierung, weil es wirkt

Die 40 Prozent der Befragten, die sich für eine Legalisierung von Cannabis aussprachen, nannten als Hauptgründe die positiven Wirkungen (63 Prozent), einen zu erwartenden Rückgang der organisierten Kriminalität (60 Prozent) sowie den Wunsch nach Selbstbestimmung darüber, ob man Hanf in irgendeiner Form zu sich nehmen möchte oder nicht (57 Prozent).

Befürwortung auf breiter Basis

Eindeutig in der Online-Umfrage war jedoch, dass die absolute Mehrheit der Bundesbürger den Einsatz cannabishaltiger Medikamente im Rahmen einer Schmerztherapie befürwortet:

81 Prozent der Umfrageteilnehmer finden die seit Mai geltende Gesetzesneuregelung, wonach cannabishaltige Medikamente in Deutschland hergestellt und Schmerzpatienten ärztlich verordnet werden dürfen, gut.



DAZ 2011, Nr. 47, S. 53

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