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Professor Jörg-Dietrich Hoppe verstorben

BERLIN (jz/ks). Die Ärzteschaft trauert um "den Anwalt der Patienten", der viele Jahre Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) war: Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe ist am 7. November im Alter von 71 Jahren verstorben.
Foto: DAZ/Sket
Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe ist am 7. November im Alter von 71 Jahren verstorben.

"Mit Jörg-Dietrich Hoppe verliert die deutsche Ärzteschaft viel zu früh nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen leidenschaftlichen Kämpfer für den freiheitlichen Arztberuf, sondern auch einen ganz außergewöhnlichen Menschen", sagte der amtierende BÄK-Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery. In einem politischen Umfeld, in dem täglich um Geld, Macht und Interessen gerungen werde, sei Hoppe Arzt geblieben und habe sich seine Menschlichkeit bewahrt. Montgomery hatte Hoppe erst Anfang Juni 2011 als BÄK-Präsident abgelöst.

Hoppe, geboren am 24. Oktober 1940 in Thorn an der Weichsel, organisierte in den Jahren 1970 und 1971 im Streit um eine Vergütung der Bereitschaftsdienste die ersten Streiks des Marburger Bundes mit und entdeckte dabei seine Leidenschaft für die ärztliche Berufspolitik. Während er als Oberarzt, später als Chefarzt arbeitete, wurde er Mitglied des Vorstands – später Vizepräsident – der Bundesärztekammer sowie Vorsitzender des Marburger Bundes. Nachdem er zum Vizepräsidenten des Deutschen Ärztetages und zum Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein gewählt worden war, folgte er 1999 schließlich Prof. Dr. Karsten Vilmar im Amt des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages.

Als "glaubwürdiger Vertreter der deutschen Ärzteschaft" sei Hoppe in schwierigen Zeiten die Integrationsfigur der deutschen Ärzteschaft gewesen. "Er war intelligent, humorvoll, warmherzig, stets bescheiden und doch unnachgiebig in der Sache", so Montgomery. Dabei habe er immer wieder die drängenden Probleme der Zeit angesprochen – auch wenn diese unpopulär waren, wie zuletzt die Debatte um Rationierung und Priorisierung in der Medizin.

Zwölf Jahre lang habe er die Geschicke der deutschen Ärzteschaft geführt und aus seiner Leidenschaft zum Arztberuf heraus gegen die Misstrauenskultur im Gesundheitswesen und für das vertrauensvolle, individuelle Patienten-Arzt-Verhältnis gekämpft. Montgomery: "Mit Jörg Hoppe geht ein guter Mensch, ein großartiger Arzt und ein echter Anwalt der Patienten von uns. Die deutsche Ärzteschaft trauert um einen großen Kollegen."



DAZ 2011, Nr. 45, S. 43

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