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Wie wirkt sich das AMNOG aus?

Mit über 400 Teilnehmern stark frequentiert war die gemeinsam von der Apothekerkammer und dem Apothekerverein des Saarlandes organisierte Veranstaltung am 19. Januar in Eppelborn. Sie bot sowohl eine erste Bilanz des zum Jahreswechsel in Kraft getretenen AMNOG als auch einen Ausblick auf künftige Auswirkungen. ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer war als Referentin eingeladen und berichtete vor den Apothekenmitarbeitern und Apothekenleitern sowie den anwesenden Landespolitikern, wie sich das AMNOG auf die Mitarbeiter auswirkt.

Die politische Einschätzung und Wertung der Apothekenleiter trug der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Fritz Becker, umfassend und aktuell vor. Die wirtschaftlichen Folgen am Beispiel einer Apotheke mit einem Umsatzvolumen von rund 1,65 Mio. Euro verdeutlichte im Anschluss Dipl.-Kfm. Dr. Wolfgang Franzen, ein Spezialist für Betriebswirtschaft und Kostenmanagement in der Apotheke.

Die Auswirkungen auf die Apothekenmitarbeiter erläuterte Barbara Neusetzer. Eine Umfrage unter den ADEXA-Aktiven hatte große Unzufriedenheit mit der Umsetzung des AMNOG ergeben: Das betrifft sowohl die Neuregelung der Packungsgrößenverordnung als auch die Mehrkostenregelung, aber auch die finanzielle Belastung durch den auf 2,05 Euro erhöhten Kassenabschlag. Der gestiegene Beratungsaufwand trifft auf eine ohnehin ausgedünnte Personaldecke – das führt zwangsläufig zu Problemen. Leidtragende sind neben den Mitarbeitern wieder einmal die Patienten.

"Diese gemeinsame Veranstaltung für Angestellte und Apothekenleiter unterstrich noch einmal, dass wir nur zusammen eine Chance haben, die Belastungen für die Apotheken durch das AMNOG zu bekämpfen", so Neusetzers Fazit. "Ich hoffe, dass insbesondere der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler von der FDP die Botschaften von ADEXA und den Arbeitgebern auf- und mitgenommen hat – und auch an die Bundespolitik weiterleitet."

Begleitet wurde die Veranstaltung von Kammerpräsident Manfred Saar und dem Zweiten Vorsitzenden des Saarländischen Apothekervereins, Michael Pohl.

Pohls Schlussappell zu Einsparungsmöglichkeiten an die Kollegen Apothekenleiter lautete: "Kürzen Sie lieber an totem und nicht an lebendem Kapital, denn unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital!"


Dr. Sigrid Joachimsthaler



DAZ 2011, Nr. 4, S. 92

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