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Leipziger Pharmafirma soll Ärzte bestochen haben
"Hintergrund ist eine Strafanzeige, wir stehen aber noch am Anfang", sagte der Leiter der Integrierten Ermittlungseinheit INES, Oberstaatsanwalt Wolfgang Schwürzer, der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe um mehrere Beschuldigte. In der vergangenen Woche seien zehn Firmen, Apotheken und Wohnungen in Leipzig durchsucht worden. Die Behörde prüfe auch eine Ausweitung der Ermittlungen gegen Bestochene, möglicherweise Ärzte.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wurde einem Berliner Krebsarzt von einer Außendienstmitarbeiterin von Oncosachs angeboten maximal 300 Euro pro Krebspatient zuverdienen zu können – vorausgesetzt, er verwende die Präparate des Unternehmens und nehme an einer "Qualitätsstudie" der Firma Promedkos teil. Beide Unternehmen gehören dem Leipziger Apotheker Uwe Krasselt und werden von dessen Sohn Mathias Krasselt geführt.
Mathias Krasselt sagte dem "Spiegel", dass keine Schmiergelder an Ärzte gezahlt worden seien und Promedkos seriös arbeite. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien "haltlos". Er vermutet hinter der Attacke auf ihn etablierte Berliner Apotheker, denen er Umsatz und Gewinne wegnehme. Der Anwalt des Unternehmens erklärte, man prüfe rechtliche Schritte gegen den Anzeigenerstatter.
Es dürfte in der Tat einige Kollegen geben, die die Geschäfte der Krasselts argwöhnisch betrachten. So versorgen Uwe Krasselt mit seiner Schlehen-Apotheke und seine Ehefrau, die ebenfalls eine Apotheke in Leipzig besitzt, seit dem 1. Dezember 2010 AOK-versicherte Krebspatienten in sieben von 13 Berliner Bezirken mit onkologischen Zubereitungen. Sie gewannen die bislang einzigartige Ausschreibung für die Zytostatikaversorgung onkologischer Praxen, mit der die AOK Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr für einigen Wirbel gesorgt hat. Weitere vier Lose gewann die Berliner Pelikan-Apotheke, die Oncosachs als Unterauftragnehmer einsetzt.
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