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- DAZ 35/2011
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"Nicht auf die Kreativität der Mitarbeiter verzichten!"
? Frau Hoffmann, seit wann sind Sie in der Kammer aktiv und was waren dort in der letzten Sitzungsperiode Ihre Tätigkeitsschwerpunkte?
Hoffmann: Ich bin seit 1994 in der Vertreterversammlung. Als Mitglied des Ausbildungsausschusses ist mein Schwerpunkt die Ausbildung aller Apothekenberufe, als Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses setze ich mich speziell für die PKA-Ausbildung ein.
? Was haben Sie sich für die kommenden Jahre vorgenommen?
Hoffmann: Ich werde weiterhin in diesem Bereich auf eine Verbesserung der Ausbildung hinwirken. So möchte ich die angestoßene Novellierung der PKA-Ausbildung bis zur Umsetzung weitertreiben. Für die Apotheker soll die Klinische Pharmazie intensiviert werden und die Soft Skills bereits in die Ausbildung integriert werden. Für die PTA-Ausbildung ist die Kammer zwar nicht zuständig, aber auch da will ich mit den Schulen im Gespräch bleiben.
? Sind Sie auch als Delegierte für den Deutschen Apothekertag wiedergewählt?
Hoffmann: Die Delegierten zum DAT werden erst bei der konstituierenden Versammlung im September gewählt. Aber natürlich hoffe ich, diese interessante und wichtige Aufgabe wieder übernehmen zu können.
? In einer Umfrage haben sich kürzlich 70 Prozent der Bundesbürger für eine gesetzliche Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft ausgesprochen. Wie hoch ist denn der Frauenanteil in der Kammerversammlung Baden-Württemberg? Sollten die Kammerorgane generell paritätisch und mit Frauenquote besetzt sein?
Hoffmann: Der Frauenanteil beträgt 32 von 71, wir nähern uns also den 50 Prozent. Wenn über eine Quote nachgedacht wird, dann wäre sie eher für Angestellte sinnvoll.
Für die Gremien finde ich es wichtig, dass sie die apothekerliche Vielfalt repräsentativ abbilden: also neben den Selbstständigen auch die Mitarbeiter in öffentlichen Apotheken, im Krankenhaus, in der Industrie und in den Verwaltungen. In der neuen Vertreterversammlung sind 56 Prozent Angestellte, allerdings nur rund 15 Prozent aus öffentlichen Apotheken; diese sind also eindeutig unterrepräsentiert. Es gibt für Apothekenangestellte keine Anreize, sich zum Beispiel im Vorstand zu engagieren. Im Gegenteil: Wer sich engagiert, muss mit beruflichen Nachteilen rechnen.
? Warum ist es wichtig, dass Angestellte in den Kammern vertreten sind?
Hoffmann: Es ist wichtig, als Angestellte eine eigene Meinung zu vertreten und sich einzumischen. Wer sich für die eigenen Belange nicht interessiert, braucht nicht zu glauben, dass andere sich für ihn/sie einsetzen werden. Außerdem sind die Apotheker ein so kleiner Berufsstand, dass er nicht auf die Kreativität der Mitarbeiter verzichten kann.
! Frau Hoffmann, vielen Dank für das Gespräch.
Interview: Dr. Sigrid Joachimsthaler
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