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DAZ aktuell
Neue Webseite zur Versorgungsforschung
Bei der KBV beklagt man, dass der regionale Versorgungsbedarf derzeit nicht systematisch erhoben wird und für die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen keine allgemeinen Informationsquellen zur Verfügung stehen. "Um Licht in dieses Dunkel zu bringen, benötigen wir Versorgungsforschung auf Grundlage der Routinedaten aus der Leistungsabrechnung mit den Krankenkassen", erklärte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Köhler anlässlich der Vorstellung des neuen Portals am 30. August in Berlin. Die Informationslücke solle nun mit der neuen Plattform geschlossen werden. Anhand von interaktiven Karten, Tabellen und Grafiken sollen hier Auswertungen verständlich dargestellt und anhand von vertiefenden Berichten erläutert werden.
Das Portal, so Köhler, solle dazu dienen, Erkenntnisse zu bündeln, Transparenz herzustellen, Diskussionen anzuregen und letztlich Handlungen anzustoßen. Es stehe deshalb ausdrücklich allen Versorgungsforschern, auch aus Universitäten, Krankenkassen und anderen Einrichtungen offen, um Auswertungen zur Situation der medizinischen Versorgung veröffentlichen zu können. Der KBV-Chef: "Versorgungsatlas.de ist ein langfristiges Projekt. Wünschenswert wäre, dass das Portal den Krankenkassen und ihren Vertragspartnern künftig als Referenz für die Weiterentwicklung der Versorgung dient und dass dies von Patienten und Ärzten per Mausklick nachvollzogen werden kann."
Die Betreuung des Portals übernimmt das ZI – eine Stiftung, die von der KBV und den kassenärztlichen Vereinigungen getragen wird. Das Institut erstellt regelmäßig eigene Beiträge und wird die übermittelten Beiträge und Kommentare in das Redaktionssystem der Seite einstellen. Dabei werde keine redaktionelle Bearbeitung eingesandter Beiträge vorgenommen, erklärte ZI-Geschäftsführer Dr. Dominik Graf von Stillfried. Vielmehr erfolge eine methodische Bewertung durch das sogenannte Reviewer-Board – einem Team aus rund 20 unabhängigen Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen.
Derzeit werde ein noch nicht veröffentlichter Themenkatalog aufgestellt, der festsetzt, welche Inhalte in naher Zukunft und auch langfristig im Portal veröffentlicht werden sollen – beispielsweise Auswertungen zu den großen Volkskrankheiten. Für den Inhalt des Katalogs werde zukünftig jedoch auch die Nachfrage entscheidend sein, so von Stillfried.
Diskussionen sind auf dem Portal ausdrücklich gewünscht: "Wir werfen nur Steine ins Wasser, das Konzept dieses interaktiven Portals setzt die aktive Beteiligung der Nutzer voraus", so von Stillfried. Durch die Möglichkeit der Nutzer, jede Auswertung im Forum zu kommentieren, solle das KV-System enger mit der wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Fachwelt zusammengebracht werden.
Die Verwaltungskosten, die nach Angaben Köhlers unter einer Million Euro pro Jahr liegen sollen, werden von der Ärzteschaft übernommen.
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