Arzneimittel und Therapie

Brentuximab vedotin hilft beim Hodgkin-Lymphom

Brentuximab vedotin (Adcetris TM ) ist ein Antikörperkonjugat, bei dem der Antikörper mit einigen Molekülen Monomethyl-Auristatin gekoppelt ist. In den USA wurde bereits eine Zulassung für die Behandlung des Hodgkin-Lymphoms erteilt.

Brentuximab vedotin ist indiziert für die Behandlung von Patienten mit Hodgkin-Lymphom, deren Erkrankung nach autologer Stammzelltransplantation oder nach zwei vorangegangenen Chemotherapien progredient ist, sowie bei Patienten mit anaplastischem großzelligem Lymphom (ALCL), deren Erkrankung nach einer Chemotherapie fortschreitet. Die Wirksamkeit von AdcetrisTM wurde in zwei kleinen klinischen Studien untersucht. In beiden konnte der Hersteller lediglich eine Wirkung auf die Ansprechrate, nicht aber auf das Gesamtüberleben nachweisen. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Neutropenie, periphere Neuropathie, Fatigue, Übelkeit, Anämie, Infektionen der oberen Atemwege, Durchfall, Fieber, Husten, Erbrechen und Thrombozytopenie.

Das Antikörperkonjugat ist das Ergebnis des Versuchs, monoklonale Antikörper und Zytostatika zu verbinden. Beim Brentuximab vedotin ist der Antikörper gegen das Tumorantigen CD30 auf Lymphomzellen gerichtet und mit dem Zytostatikum Monomethyl-Auristatin gekoppelt, das die Polymerisation von Tubulin verhindert. Es ist das zweite Immun- oder Antikörperkonjugat, das in den USA in die Therapie eingeführt wurde. Das erste Mylotarg® kombinierte den Antikörper Gemtuzumab, der am CD-33-Rezeptor von Leukämiezellen andockt, mit dem bakteriellen Toxin Ozogamicin. Es musste allerdings 2010 in den USA wieder vom Markt genommen werden, weil das Nutzen-Risiko-Verhältnis negativ war. In Europa ist bisher keines dieser Antikörperkonjugate zugelassen.


Quelle: FDA approves Adcetris to treat two types of lymphoma. FDA News release, 19. August 2011.


ck



DAZ 2011, Nr. 35, S. 48

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