Prisma

Eine Haut für den Roboter

Roboter sollen den Menschen unterstützen und ihm Arbeiten abnehmen. Um dies zu können, müssen Roboter verschiedene menschliche Fähigkeiten beherrschen. Dazu gehört auch das Fühlen. Es soll Robotern künftig dank einer sensiblen Haut, die Münchner Wissenschaftler derzeit entwickeln, ermöglicht werden.

Foto: Andreas Heddergott/TU München
Für mehr Gefühl Ingenieur Philipp Mittendorfer mit dem Roboter Bioloid, der 31 sechseckige Sensormodule verteilt über den ganzen Körper besitzt.

Was in Science-Fiction-Filmen seit Jahren vorgeführt wird, könnte bald Realität werden: Roboter können Berührungen wahrnehmen. Forscher der TU München haben eine Art "Roboterhaut" entwickelt, die dem Roboter wichtige taktile Informationen liefern und so seine Wahrnehmung über seine Kameraaugen, Infrarotscanner und Greifhände ergänzen soll. Die "Haut" besteht aus fünf Quadratzentimeter großen Sechsecken, die miteinander verbunden werden und unter anderem über sechs Temperatursensoren das Signal für warm oder kalt vermitteln. Über einen Beschleunigungssensor in der Haut registriert der Roboter zudem, welches Körperteil er aktuell mit welcher Geschwindigkeit bewegt, er erlangt also ein Bewusstsein für sein eigenes Handeln. Alle eingehenden Signale der Haut werden, ähnlich dem menschlichen Körper, in einem Zentralrechner gesammelt und verarbeitet. Bis jetzt werden nur einzelne Segmente, wie ein Roboterarm, mit der künstlichen Haut überzogen, doch das Prinzip scheint zu funktionieren. Die Forscher um Philipp Mittendorf bestätigen, dass ein entsprechend verkleideter Arm bereits auf Pusten oder leichtes Anfassen reagiert.


sk


Quelle: Pressemitteilung der TU München vom 29. 6. 2011



DAZ 2011, Nr. 30, S. 8

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