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- DAZ 30/2011
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Aus Kammern und Verbänden
25 Jahre Apothekergarten Wiesbaden
Wie alles begann …
Erste Überlegungen der Stadt Wiesbaden für einen Arzneipflanzengarten gingen Anfang der 80er Jahre vom damaligen Gartenbaudirektor Hildebert de la Chevallerie und seiner Frau Rita aus. Schließlich trat die Stadt Wiesbaden an die Wiesbadener Apothekerschaft mit dem Vorschlag heran, im oberen Aukammtal einen Apothekergarten einzurichten. Die Wiesbadener Apotheker, die sich damals hauptsächlich um die Einrichtung einer Laborgemeinschaft kümmerten, nahmen diese Idee gerne auf. Nachdem die Stadt Wiesbaden, die Landesapothekerkammer Hessen, der Hessische Apothekerverband sowie Apotheker in Wiesbaden und der weiteren Umgebung die erforderlichen Mittel aufgebracht bzw. gespendet hatten, konnte mit der Gestaltung des Gartens begonnen werden, wobei die englische Gartenbaukunst als Vorbild diente. Apotheker Dr. Heinz Hofmann, der in jeder Phase der beiden Bauabschnitte zugegen war, wählte die Arzneipflanzen aus und arrangierte sie nach Indikationsgebieten, getreu dem Ordnungsdenken der Apotheker. Zudem erinnern zwei Beete an den "Hortulus" des Benediktiners Walahfrid Strabo (Insel Reichenau, 9. Jahrhundert) und an seine in der Heilkunst bewanderte Ordensschwester Hildegard von Bingen (12. Jh.).
Der erste Bauabschnitt des Apothekergartens wurde 1986 eröffnet – deshalb das Jubiläum; der zweite Bauabschnitt folgte 1989.
Eine Perle der Gartenkultur
Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt Wiesbaden, den Gärtnern und der fachlichen Betreuung durch Apotheker konnte sich dieser Apothekergarten immer weiter entwickeln und ist heute eine besondere Perle der Wiesbadener Gartenkultur, wie alle Besucher beim Sommerfest wieder feststellen konnten.
Die Festrede hielt ein Mann der ersten Stunde, der ehemalige Kammerpräsident Jürgen Funke. In seinem launigen Vortrag ging er auf die Entstehungsgeschichte des Apothekergartens ein, würdigte die Leistungen der daran Beteiligten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass dieser Garten auch in den folgenden 25 Jahren gemeinsam durch die Stadt Wiesbaden und die Apothekerschaft erhalten und weiter entwickelt wird.
Der Wunsch dürfte in Erfüllung gehen, denn der Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel und die für das Grünflächenamt verantwortliche Dezernentin Birgit Zeimetz bekundeten in ihren Grußworten die Bereitschaft der Stadt Wiesbaden, diesen wunderschönen Apothekergarten weiter zu fördern, und die Kammerpräsidentin Erika Fink sagte, dass sie diesen Garten besonders liebt.
Programm von Fortbildung bis Unterhaltung
Die Besucher konnten an insgesamt drei Führungen durch den Garten teilnehmen. Das Pharmazeutische Institut der Universität Mainz, vertreten durch Dr. Joachim Arendt, zeigte eine Posterdarstellung über die Kamille vom Anbau bis zum Fertigarzneimittel. Die PTA-Lehranstalt Fresenius in Idstein war durch Diplomchemiker Martin Klotz vertreten.
Viele Besucher haben bei einem Arzneipflanzenquiz mitgemacht. Dabei galt es, aus 13 im Garten gekennzeichneten Pflanzen das gesuchte Lösungswort (Passionsblume) zu finden. Alle Teilnehmer erhielten eine speziell zum Jubiläum entworfene Tasse. Unter denen, die die richtige Lösung gefunden hatten, wurden drei Preise verlost. Der erste Preis war ein von der Künstlerin Bettina Laufer im Garten gemaltes Bild der Passionsblume.
Wie jedes Jahr wurde ein Kinderprogramm angeboten. Ein besonderer Höhepunkt war die "Wiesbadener Juristenband", die weit über Wiesbaden hinaus bekannt ist und neben den Gartenfreunden noch ihre Fans anlockte. Trotz der häufigen Regengüsse wurde so das Sommerfest im Apothekergarten zu einem vollen Erfolg für ein breites Publikum.
Dr. Ernst Binde
Internet |
InformationenIm Jubiläumsjahr ist die 100-seitige Apothekergartenbroschüre in der 5. Auflage erschienen. Prof. Dr. Thomas Efferth, Institut für Pharmazie und Biochemie der Universität Mainz, hält einen Vortrag über "Qualitätskontrolle und Wirkprinzipien von Heilkräutern der Traditionellen Chinesischen Medizin": am 10. August 2011 um 20 Uhr im Hörsaal der Wilhelm Fresenius Klinik, Wiesbaden, Aukammallee 39, gegenüber dem Apothekergarten. |
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