Prisma

Baby-Fingernägel verraten mütterlichen Stress

Die Nägel von Ungeborenen wachsen etwa ab der achten Schwangerschaftswoche. Sie lagern dabei ein Hormon ein, das neuen Erkenntnissen zufolge Auskunft über den Stresspegel der Mutter während der Schwangerschaft gibt.

Foto: DAZ Archiv

Ist eine werdende Mutter starken Stresssituationen ausgesetzt, bekommt das auch das ungeborene Kind zu spüren. Rückwirkend nachweisen konnte man die Stressreaktionen des Kindes bisher jedoch nicht. Nun haben Wissenschaftler der Universität Basel einen Weg gefunden, das Ausmaß der ausgeschütteten Hormone zu überprüfen: Sie untersuchten die Fingernägel von 80 Neugeborenen. Der Grund: In die Hornsubstanz der Nägel lagert sich ein fötales Stresshormon ein, das Dehydroepiandrosteron (DHEA). Steigt die Stressbelastung der Mutter, steigt zeitgleich auch die Konzentration an DHEA im Blut des Kindes, was an den Nägeln ablesbar wird. Noch ist den Studienautoren unklar, ob die erhöhten DHEA-Konzentrationen zum Schutz der Ungeborenen dienen oder ihnen schaden können.


sk


Quelle: Tegethoff, M. et al.: Biol. Psychol., Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1016/j.biopsycho.2011.05.007



DAZ 2011, Nr. 27, S. 6

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