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BKK für Heilberufe sucht Fusionspartner

BERLIN (ks). Nach der City BKK droht der nächsten Betriebskrankenkasse die Insolvenz: Die BKK für Heilberufe in Düsseldorf hat das Risiko ihrer Zahlungsunfähigkeit bereits dem Bundesversicherungsamt (BVA) in Bonn angezeigt – dazu sind die gesetzlichen Kassen gesetzlich verpflichtet. Nun sucht sie einen Fusionspartner, um eine Schließung abzuwenden.
Foto: BKK
Wir kümmern uns um Ihre Gesundheit lautet der Slogan der BKK für Heilberufe. Jetzt muss sich die Kasse zunächst einmal um ihre eigene Gesundheit kümmern.

Am 9. Mai hatten die Vorstände der BKK für Heilberufe zusammen mit dem Beirat des BKK-Systems die aktuelle Finanzlage der BKK für Heilberufe geprüft. Dabei kamen die Beteiligten zu der Auffassung, dass die Kasse mit einer anderen Krankenkasse fusioniert werden sollte, um eine Insolvenz abzuwenden. Über die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen würden in den kommenden Wochen weitere Zahlen validiert und Gespräche geführt.

Medienberichten zufolge würden sich die Schließungskosten auf schätzungsweise 34 Millionen Euro bis zum Jahresende belaufen. Dazu komme ein bereits bekanntes Darlehen in Höhe von 48 Millionen Euro. Dennoch: Nach Auskunft der Kasse trägt das BVA die vom Beirat beschlossenen "Maßnahmen zur Findung eines Fusionspartners mit und sieht keinen Anlass, Schließungsmaßnahmen wie bei der City BKK in die Wege zu leiten".

Die Zeit ist knapp: Bis Ende Mai, Anfang Juni soll entschieden sein, ob es Kassen mit Fusionsinteresse gibt. Die angeschlagene Betriebskrankenkasse hat 127.000 Versicherte. Allein im vergangenen Jahr sind die Hälfte ihrer Mitglieder und damit zusätzlich Finanzkraft verloren gegangen – Grund hierfür war nicht zuletzt der Zusatzbeitrag in Höhe von einem Prozent des Einkommens, den die Kasse seit dem 1. Januar 2010 erhebt.

Indessen haben es Versicherte der zum 1. Juli schließenden City BKK weiterhin schwer, eine neue Kasse zu finden – auch wenn Kassenverbände und Politik nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass andere Krankenkassen verpflichtet sind, sie aufzunehmen. So betonte auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) in der "Bild"-Zeitung: "Die Gesetzeslage ist eindeutig: Kein Versicherter der City BKK darf von einer anderen gesetzlichen Kasse abgelehnt werden." Die Versicherten könnten sich für eine Kasse ihrer Wahl entscheiden. Für den Fall, dass sich Krankenkassen weigerten, könne er "Konsequenzen nicht ausschließen".



DAZ 2011, Nr. 20, S. 30

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