Prisma

ALS-Patienten profitieren von Übergewicht

Das sonst so negative Übergewicht sorgt bei ALS-Patienten für eine längere Lebenserwartung. Ein BMI zwischen 30 und 35 steht einer Studie zufolge bei ihnen für die beste Überlebenschance.

Bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) handelt es sich um eine progressive Nervenerkrankung, bei der für Muskelbewegungen verantwortliche Nervenzellen irreversibel geschädigt werden. Die Patienten leiden unter Muskelschwund und Lähmungen, die meist innerhalb von drei bis fünf Jahren zum Tod führen. Bislang ist die ALS nicht heilbar. Ein US-amerikanisches Forscherteam hat nun Daten von über 400 ALS-Patienten ausgewertet und fand heraus, dass Patienten mit einem BMI über 30 länger leben als Patienten mit leichtem Übergewicht, Normalgewicht oder Untergewicht. Frühere Studien haben gezeigt, dass ALS-Patienten einen erhöhten Kalorienverbrauch haben. Die Ursache dafür ist bis heute unklar. Unabhängig davon empfehlen die Studienautoren ALS-Patienten an Gewicht zuzulegen und sich so wichtige Energiereserven zu schaffen. Aktuell laufen Studien, die eine hoch kalorische und fettreiche Diät für ALS-Betroffene untersuchen.

sk


Quelle: Pressemitteilung des Massachusetts General Hospital vom 11. 5. 2011



DAZ 2011, Nr. 20, S. 6

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.