Prisma

Neuer Ansatz für die Chemotherapie

Eine erhöhte Konzentration des Enzyms "Histondeacetylase 2" in Tumorzellen scheint die Überlebenschancen von Lungenkrebspatienten zu verringern. Das haben Forscher der Universität Jena herausgefunden.

Das Enzym Histondeacetylase 2 (HDAC2) steuert die Produktion und Funktion verschiedener Eiweiße in der Zelle. Die Jenaer Forscher konnten bei Lungenkrebsproben zeigen, dass ein erhöhter Spiegel dieses Enzyms die Überlebenschancen der Patienten verringert. Die Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass HDAC2 eine wichtige Rolle bei der Tumorbildung spielt. Die Forscher haben gezeigt, dass HDAC2 alleine oder zusammen mit verwandten Enzymen unter anderem Gene und Proteine aktiviert, die eine Metastasierung begünstigen. Umgekehrt führte eine Hemmung von HDAC2 durch geeignete Substanzen im Tiermodell zu einer Verminderung des Wachstums von Tumoren und blockierte die Metastasierung. Aufgrund dieser Tatsachen kann HDAC2 nicht nur als ein wichtiges Indiz dienen, um bösartige Zellen und Gewebe zu identifizieren, sondern bietet gleichzeitig einen möglichen Angriffspunkt für die Therapie von Krebs.

hel


Quelle: Pressemitteilung der Wilhelm Sander-Stiftung, München vom 26. 4. 2011



DAZ 2011, Nr. 18, S. 6

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