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- DAZ 18/2011
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Prisma
Neue US-Leitlinien sollen frühzeitige Diagnose erleichtern
Bei der Festlegung der Kriterien für Alzheimer war man in den 80er Jahren von einer Einheit des klinischen Erscheinungsbildes und histologischen Veränderungen ausgegangen. Die Demenz war an die Anwesenheit von Plaques aus Amyloiden und Fibrillen aus Tau-Proteinen gebunden und umgekehrt. Dieses Bild entspricht jedoch nicht grundsätzlich der Realität. Es gibt Alzheimer-Patienten, die bereits bei geringen Hirnveränderungen eindeutige Demenzmerkmale aufweisen, und umgekehrt Menschen, die trotz massiver amyloider Plaques klinisch unauffällig sind. Die jetzt vom US-National Institute on Aging (NIA) herausgegebenen Leitlinien unterscheiden daher zwischen den pathophysiologischen Veränderungen (AD-P) und der klinischen Erkrankung (AD-C), wobei Menschen mit AD-P nicht zwangsläufig eine AD-C entwickeln. Weiterhin sollen drei Phasen der Erkrankung unterschieden werden. An eine erste, präklinische Phase schließt sich die symptomatische prädemenzielle Phase (MCI) an, für die leichte kognitive Einbußen charakteristisch sind. Auf sie folgt die eigentliche Demenzphase. Ziel ist die Abgrenzung von MCI-Patienten, die zu einer Alzheimer-Demenz fortschreiten und solchen, bei denen eine andere Ursache vorliegt. Dies soll mithilfe verschiedener Biomarker geschehen. Ein Auftreten dieser Biomarker könnte auf eine prädemenzielle Alzheimererkrankung hinweisen, das Fehlen hingegen spräche für eine Variante, die nicht mit einer Alzheimer-Erkrankung assoziiert ist. MCI-Patienten wären damit ideale Kandidaten für Studien zur Wirkung neuer Medikamente.
hh
Quelle: Pressemitteilung der Alzheimer’s Association vom 19. 4. 2011
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