Prisma

Gestörter Reifungsprozess

Münchener Forscher haben eine mögliche Ursache für die Fehlfunktion der regulatorischen T-Zellen (Treg) bei Multipler Sklerose gefunden.

Regulatorische T-Zellen (Treg) hemmen die Aktivierung des Immunsystems und sorgen so dafür, dass Abwehrzellen körpereigene Strukturen nicht angreifen. Bei der Multiplen Sklerose ist diese Funktion gestör. Komponenten der Interleukin-7 (IL-7) Signalkaskade, darunter die Alpha-Kette des IL-7-Rezeptors, beeinflussen die Neuentwicklung der Zellen maßgeblich. Interleukine wirken unterschiedlich auf einzelne Zellen des Immunsystems ein: Die einen regen Wachstum, Reifung und Teilung der Abwehrzellen über den Thymus an, andere hemmen diese Aktivierungsprozesse. Die Forscher haben nun durch Bluttests nachgewiesen, dass bei MS-Patienten deutlich weniger Moleküle der Alpha-Kette des Interleukin-7-Rezeptors auf der Zelloberfläche von T-Helferzellen zu finden sind als bei gesunden Menschen. Als Folge werden mutmaßlich weniger neue regulatorische T-Zellen gebildet und ihre Funktionsweise dadurch gestört. Die Forscher haben damit ein weiteres Indiz für die Hypothese einer gestörten Treg-Entwicklung bei der Multiplen Sklerose gefunden.


hel


Quelle: Haas, J. et al.: Eur. J. Immunol. 2011; 41 (3): 845 - 853



DAZ 2011, Nr. 15, S. 6

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