Prisma

Lesenlernen verändert das Gehirn

Französische Forscher konnten nachweisen, dass Lesenlernen das Gehirn verändert. Die Studie spiegelt den massiven Einfluss von Bildung auf das menschliche Gehirn wider, insbesondere den visuellen Cortex und den für Sprache zuständigen Bereich.

Foto: Klosterfrau

Im Rahmen ihrer Studie untersuchten die Forscher die Gehirntätigkeit von Erwachsenen. Bei den Probanden handelte es sich um zehn Analphabeten, 22 Personen, die im Erwachsenenalter das Lesen erlernt hatten und 31 Personen mit einer normalen Schulbildung. Wurden den Probanden geschriebene Sätze vorgelegt, zeigten die Lesekundigen im Gegensatz zu den Analphabeten eine erhöhte Aktivität mehrerer Gehirnregionen, vor allem im visuellen Cortex.

Die Auswirkungen des Lesenlernens auf den Cortex waren bei den Probanden mit einer normalen Schulbildung die gleichen wie bei Probanden, die erst als Erwachsene das Lesen erlernt hatten. Das Gehirn sei also plastisch genug, dass auch das Lesenlernen im Erwachsenenalter noch zu ähnlichen Ergebnissen führt wie in der gewöhnlichen Schulzeit, folgern die Wissenschaftler.


hel


Quelle: Dehaene, S. et al.: Science 2010, Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1126/science.1194140

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