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ADEXA Info
Jede/r sechste Apothekenangestellte ist unzufrieden
Als Gründe sieht Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende von ADEXA, zum einen die politischen Rahmenbedingungen: "Durch die Rabattverträge ist das Arbeiten in der Apotheke für viele Mitarbeiter unbefriedigender geworden."
Zum anderen ist aus den Rückmeldungen abzulesen, dass gerade diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders unzufrieden sind, die untertarifliche Gehälter beziehen. Dass dadurch Zukunftsängste noch verstärkt werden, liegt auf der Hand, da sich die schlechte Bezahlung negativ auf die Rentenbezüge auswirkt. Durch die Teilzeittätigkeit der überwiegend weiblichen Angestellten mit durchschnittlich 27 Wochenstunden wird dieses Problem noch verschärft.
Kratt: "Tarifgehälter nicht zu zahlen widerspricht jeder Verantwortlichkeit gegenüber den eigenen Angestellten! Es sind zwischen den Arbeitgeberverbänden und der Gewerkschaft ausgehandelte Mindestbedingungen. Sie nicht zu zahlen ist zum einen unsozial gegenüber den Beschäftigten und zugleich unkollegial gegenüber den Arbeitgebern, die sich an die Tarifbedingungen halten."
Arbeit am Rande der Kapazitäten
Auch zeigte die ADEXA-Umfrage, dass in großem Umfang Überstunden anfallen. Immerhin 42 Prozent der Mitglieder gaben an, regelmäßig Mehrarbeit zu leisten, und 55 Prozent mussten gelegentlich aufstocken. Kratt: "Überstunden sind an sich dazu gedacht, flexibel auf nicht im voraus kalkulierbare betriebliche Erfordernisse reagieren zu können." Es sei aber "nicht Sinn und Zweck der Sache, dadurch Mitarbeiter einzusparen".
ADEXA wird die Ergebnisse der Umfrage in die laufende Gewerkschaftsarbeit integrieren. "Nur zufriedene Angestellte leisten gute Arbeit", betont Kratt – eine klassische Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Michael van den Heuvel
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