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Vier Jahre UPD: "Eine Erfolgsgeschichte"

BERLIN (ks). Nach vier Jahren in der Modellerprobung zieht die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) eine positive Bilanz. Man habe sich als neutrales Beratungsangebot erfolgreich im Gesundheitswesen positioniert und die Rechte der Patienten gestärkt, betonte Geschäftsführerin Astrid Burkhardt in Berlin.
Informationen im Web Unter www.unabhaengige-patientenberatung.de kann man sich im Internet ausführlich über die UPD informieren.

Bei einem Kongress haben am 22. November Experten die Ergebnisse der Modellerprobung diskutiert. "Unser Resümee dokumentiert eine Erfolgsgeschichte", sagte Burkhardt. Die 71 Beraterinnen und Berater in den 22 Beratungsstellen und am kostenfreien Beratungstelefon stünden jährlich etwa 80.000 Ratsuchenden zur Verfügung. Seit sie ihre Arbeit aufgenommen haben, hätten die UPD-Mitarbeiter etwa 250.000 Beratungen bundesweit realisiert. Nach UPD-Angaben handelt es sich bei jedem fünften Patientengespräch um eine Beschwerde.

Die UPD gGmbH wurde 2007 vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), dem Sozialverband VdK Deutschland (VdK) und dem Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP) gegründet. Die Finanzierung des Modellprojektes erfolgte laut Gesetz mit rund 5,1 Mio. Euro pro Jahr über den GKV-Spitzenverband. Zum 31. Dezember 2010 endet die Modellerprobung– dann wird das Projekt in die Regelversorgung überführt. Die Weichen hierfür wurden mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) gestellt.

Im Rahmen der Tagung wurde dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), eine Auswertung der bei der UPD eingegangenen Patientenbeschwerden überreicht. Allein im ersten Halbjahr 2010 seien bundesweit mehr als 7600 Beschwerden eingegangen, sagte Burkhardt. Ein Drittel betreffe (Zahn-)Ärzte und Therapeuten. Besonders häufig wurde ein Verdacht auf Behandlungsfehler geäußert. Ein weiterer Teil der Beschwerden (rund 22 Prozent) bezieht sich auf die Krankenkassen – vor allem um Fälle, in denen die Kassen Anträge und Leistungen ablehnen. Der dritte große Beschwerdebereich (zwölf Prozent) dreht sich um stationäre Einrichtungen, also in erster Linie Krankenhäuser. Zöller konstatierte: "Mit der Vorlage dieser Auswertung kommt die UPD ihrem Auftrag zur Rückmeldung ins System nach und leistet einen wertvollen Beitrag, Schwachstellen im Gesundheitssystem aufzuzeigen." Die Beschwerden waren systematisch erfasst und durch das Institut für Medizinische Soziologie der Charité Berlin ausgewertet worden.

Zum Weiterlesen


Patientenberatung: Neue Anlaufstelle für Beschwerden zur Psychotherapie

DAZ 2010, Nr. 30, S. 100


Unabhängige Patientenberatung: Patientenberatung soll Regelleistung werden

DAZ.online, Meldung vom 8.4.2010

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