Aus Kammern und Verbänden

Protest gegen das AMNOG

Auf vier Informationsveranstaltungen in Dortmund, Herford, Münster und Paderborn informierte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe über die aktuelle gesundheitspolitische Lage. Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening sagte, dass der Kammervorstand über die Inhalte des AMNOG in Bezug auf die Apotheken und den Pharmagroßhandel "erschüttert" sei.
Gabriele Overwiening
Foto: AK WL

In einem Eilbeschluss des Vorstandes heißt es: "Ungeachtet unserer Warnungen, kritischen Anmerkungen und konstruktiven Verbesserungsvorschläge würde durch die aktuellen Vorschläge der Raubbau an der öffentlichen Apotheke nahezu ungebremst fortgesetzt und zugleich die wohnortnahe Versorgung durch die öffentliche Apotheke aufs Spiel gesetzt. Wir fordern daher die ABDA auf, ihre gesundheitspolitische Kampagne fortzusetzen und die nächsten Eskalationsstufen zu beschreiten."

Zudem hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe wegen des AMNOG an die Bundestagsabgeordneten von CDU und FDP aus Westfalen-Lippe appelliert und Briefe an alle Bürgermeister geschrieben, in denen sie davor warnt, dass die "Arzneimittelversorgung der kurzen Wege" schon bald Vergangenheit sein könnte. Apotheken würden wegen der alternden Gesellschaft künftig mehr denn je als Orte der niederschwelligen Gesundheitsberatung gebraucht.

30 Prozent schreiben rote Zahlen

Dass schon jetzt 30 Prozent der Apotheken rote Zahlen schreiben, legte Dr. Markus Preißner vom Kölner Institut für Handelsforschung auf den Informationsveranstaltungen dar. Er riet den Apothekern, sich als Problemlöser zu positionieren. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter und die Qualität der Beratung seien die wichtigsten Kriterien, nach denen die Kunden ihre Apotheke wählen.

Overwiening verwies abschließend auf das ABDA-KBV-Papier, das eine Verbesserung der Arzneimittelversorgung bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen bringen könnte.


cae


Quelle: www.akwl.de/presseinfo

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