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Aus Kammern und Verbänden
Update Augenerkrankungen
Die Augenärztin Rosemary Robinson referierte über das Glaukom, an dem 65 Millionen Menschen erkrankt sind. Wichtig ist die Früherkennung der Erkrankung, die familiär gehäuft auftritt. Weil das Glaukom zu Beginn symptomlos ist, unterlassen viele Patienten die Anwendung der verordneten Augentropfen, die oft mit Nebenwirkungen verbunden ist. So können die Betablocker zu vermehrten Atemwegsinfektionen bei Rauchern, geschwollenen Knöcheln oder auch Impotenz führen. Hier können Apotheker die Compliance der Patienten verbessern.
Die Optikerin Francesca Marchetti erklärte die verschiedenen Kontaktlinsentypen. Üblich sind heute weiche, gasdurchlässige Varianten. Für jeden Typ gibt es spezielle Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen, und es ist wichtig, diejenigen Lösungen zu verwenden, die für den jeweiligen Typ empfohlen werden. Nur im Notfall soll man auf ein möglichst ähnliches Präparat ausweichen.
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Tristan Reuser berichtete über "trockenes Auge", unter dem rund 20% der über 45-Jährigen leiden, und Blepharitis (Augenlidentzündung). Trotz des Namens "trockenes Auge" können die Augen durchaus feucht sein. Die häufigsten Symptome sind Rötung, Kratzen, Brennen. Die Augenlider können beim Aufwachen zusammenkleben. Auch das "Verschwommen-Sehen" kann ein Symptom sein, das allerdings auch bei einigen systemischen Erkrankungen auftritt, sodass eine Differenzialdiagnostik erforderlich ist.
Üblich ist die palliative Therapie mit Tränenersatzflüssigkeit, dem "Motoröl des Auges", wie Reuser sagte. Der Patient soll die Tropfen regelmäßig anwenden und dabei ein Intervall wählen, dass er rund um die Uhr beschwerdefrei ist.
Prof. Gibson referierte über die altersbedingte Makuladegeneration. Mit viel Bildmaterial verdeutlichte er die Unterschiede zwischen dem trockenen und dem feuchten Typ und berichtete über den enormen Therapiefortschritt. Von 1984 bis 1998 war der Therapiestandard die Photokoagulation mit Laser, von 1999 bis 2007 die photodynamische Therapie, und seit 2008 gibt es anti-VEGF-Medikamente.
Dr. Nicola Hendey und ihre beiden Blindenhunde Beeley und Cavendish faszinierten alle Teilnehmer schon den ganzen Tag. Nun folgte ihr autobiographischer Vortrag, wie man als Blinder oder stark Sehbehinderter sein Leben meistert. Kleinigkeiten wie der Einkauf im Supermarkt werden zur großen organisatorischen Aufgabe – und einer kostspieligen dazu. Taxifahrten lassen sich nicht vermeiden und verschlingen große Summen des Einkommens. Man stößt an Grenzen, die schwer zu akzeptieren sind.
Nach dieser Fortbildung informierten Vorträge über neue Gesetze und Vorschriften. Dazu waren Vertreter des General Pharmaceutical Council und des New Professional Leadership Body geladen. Es wurde diskutiert, was der Apotheker alles leisten muss und was er gemäß seinem Berufsverständnis eigentlich leisten möchte. Zunehmende Bürokratie und abnehmende pharmazeutische Tätigkeiten sind auch in England ein Thema.
Insgesamt war es ein toller Kongress, der viel Gelegenheit zum Austausch mit den englischen Kollegen und zum interdisziplinären Dialog mit Ärzten bot.
Martina Hahn, Steinbach
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