Prisma

Nierensteine durch Hormontherapie

Eigentlich wurde angenommen, dass die Östrogensubstitution in der Postmenopause vor einem Nierensteinleiden schützen könnte. Nun zeigte eine aktuelle Auswertung der Women‘s Health Initiative jedoch, dass die Hormonersatztherapie auch in diesem Fall das Risiko erhöht.

Wie schon bei Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall, wurde nun auch die protektive Wirkung der Hormonersatztherapie bei der Entstehung von Nierensteinen widerlegt. Vielmehr erhöhe sie sogar das Risiko dafür, so das Ergebnis von Naim Maalouf und seinen Mitarbeitern vom Southwestern Medical Center in Dallas. Sie werteten die Daten von insgesamt 27.347 postmenopausalen Frauen aus. 10.739 hysterektomierte Frauen wurden dabei mit Östrogen oder Placebo behandelt, 16.608 nicht hysterektomierte Frauen erhielten Östrogen plus Progestin oder Placebo. Insgesamt wurde in einem Zeitraum von 7,1 Jahren nur bei 619 Frauen ein Nierensteinleiden diagnostiziert. Jedoch waren die Frauen mit einer Hormontherapie einem um 21 Prozent höheren Risiko dafür ausgesetzt, unabhängig davon, ob sie nur mit Östrogen oder in Kombination mit Progestin behandelt wurden. Der Grund für die erhöhte Anfälligkeit, ist noch unklar. el

Quelle: Maalouf, N. M. et. al.: Arch. Int. Med. 2010; 170 (18), 1678 – 1685

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