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Aus der Hochschule
Führung durch den Botanischen Garten
Von der Morphologie …
Leistner, der seit 1983 am Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn tätig ist, erläuterte die Leitstruktur "Blatt" mit ihren morphologischen Besonderheiten, und begann bei den Seerosen. Beim "Schwiegermutterstuhl" (Echinocactus grusonii) zeigte er, dass sich die Blätter einiger Pflanzen im Laufe der Evolution extrem umgestaltet haben, z. B. zu Dornen; er erklärte auch den Unterschied von Stacheln (Teilen der Epidermis) und Dornen, die stets von Leitbündeln durchzogen sind.
Im Arzneipflanzengarten, in dem die Pflanzen nach ihren Hauptinhaltsstoffen geordnet sind, sahen wir den Roten Fingerhut und erfuhren, dass die Gattung Digitalis nach neueren phylogenetischen Untersuchungen nicht mehr zur Familie der Scrophulariaceae, sondern zu den Plantaginaceae gezählt wird.
… bis zur Phytochemie
Am Ende unseres Rundgangs kamen wir zu einem Baum, den wir schnell an dessen zweilappigen Blättern erkannten, aber dessen Wuchsform uns überraschte: Ginkgo biloba. Durch das Aufpfropfen weiblicher Zweige auf eine männliche Pflanze ist der aufrechte Wuchs verloren gegangen, stattdessen wachsen die Äste weit ausladend und müssen durch ein Eisengerüst gestützt werden. Aus den Ginkgoblättern werden umsatzstarke Arzneimittel und OTC-Präparate gewonnen; dasselbe gilt für die Eibe, deren Nadeln (= Blätter) Baccatin III enthalten, das Edukt zur partialsynthetischen Herstellung des Zytostatikums Paclitaxel.
Nach einem kurzen Besuch des "Insektenhotels" beendeten wir unseren Rundgang. Wir danken Herrn Prof. Leistner ganz herzlich für die durchweg informative, aber auch sehr unterhaltsame Führung.
Carina Mohn
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