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Kassen bauen Präventionsangebote aus
Nach dem vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), dem GKV-Spitzenverband sowie den Kassenartenverbänden erstellten Bericht sind die Ausgaben der Kassen für Prävention im Jahr 2008 um 40 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mit durchschnittlich 4,83 Euro je Versichertem sei der gesetzlich vorgesehene Ausgaben-Richtwert von 2,78 Euro damit deutlich übertroffen.
Am weitesten griffen die Maßnahmen der Kassen im Bereich der Lebenswelten (Setting-Ansatz). 2008 wurden über 22.000 Einrichtungen – überwiegend Kindertagesstätten sowie allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen – durch zielgruppenspezifische Angebote etwa zu den Themen Bewegung und gesunde Ernährung unterstützt (2007: 14.000 Einrichtungen). Erreicht wurden mit diesen Maßnahmen rund sechs Millionen Menschen.
Aber auch die individuellen Präventionsangebote der Krankenkassen wurden stärker genutzt. Verzeichnete der Vorjahresbericht noch 1,9 Millionen Kursteilnehmer, waren es 2008 schon 2,1 Millionen Menschen. Spitzenreiter waren Bewegungsangebote (76 Prozent). Frauen stellten dabei gut drei Viertel der Kursteilnehmer. Angebote zum Thema Suchtmittelkonsum nutzten Männer und Frauen fast gleichermaßen.
In der betrieblichen Gesundheitsförderung, die 2007 zu einer Pflichtleistung der Krankenkassen wurde, dokumentiert der Präventionsbericht für 2008 mehr als 3400 Projekte. Das sind rund 14 Prozent mehr als 2007. Auch die Anzahl der teilnehmenden Betriebe konnte von 3888 auf 4788 gesteigert werden. Rund 820.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzten die Angebote. Das ist ein Zuwachs um 30 Prozent.
Hoch im Kurs standen Maßnahmen, die darauf abzielten, körperliche Belastungen zu vermeiden oder zu reduzieren. Weitere Themen waren gesundheitsbewusste Mitarbeiterführung, Stressmanagement, ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Suchtmittelkonsum.
An die schwarz-gelbe Koalition richten die Vertreter der GKV die Erwartung, dass sie – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – die Prävention weiter stärkt. Prävention dürfe weder als Verschiebebahnhof noch als primär medizinische Domäne behandelt werden. Nur wenn alle auf diesem Feld Verantwortlichen – das heißt, neben der Gesundheitspolitik auf allen föderalen Ebenen auch die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sowie die Familien- und Bildungspolitik – ihre Aufgaben wahrnehmen, werde die notwendige Nachhaltigkeit und Wirksamkeit erzielt, erklärte K.-Dieter Voß vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes.
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