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Prisma
Entzündung macht Schmerzen bei Bandscheibenvorfall
Ein Team um Mohammed Shamji von der Duke Universität in Durham fand Anzeichen einer lokalen Entzündungsreaktion bei Patienten mit einem Bandscheibenvorfall. Die Anzahl der Makrophagen und Lymphozyten im Bandscheibengewebe der Patienten war im Gegensatz zu Geweben gesunder Probanden erhöht. Zusätzlich konnten die Forscher einen weiteren Botenstoff der lokalen Entzündung ausfindig machen. Interleukin 17 wird von Th17-Zellen produziert und weist in Patienten mit Bandscheibenvorfall eine erhöhte Konzentration auf. Dieser Botenstoff steht auch im Zusammenhang mit einigen Autoimmunerkrankungen.
Bei einem Bandscheibenvorfall werden die Th17-Zellen wahrscheinlich durch das austretende Kernmaterial angelockt und lösen die körpereigene Entzündungsreaktion aus. Die benachbarten Nervenwurzeln der Rückenmarkszellen schwellen durch die Entzündung an und es kommt zu den typischen starken und ausstrahlenden Schmerzen.
Ein neuer Therapieansatz könnte die Blockade der Interleukin-17-Produktion darstellen. Th17-Zellen sind, so die Wissenschaftler, nicht an der Infekt- oder Tumorabwehr beteiligt. Eine Therapie hätte somit keinen Einfluss auf das Immunsystem. Der Ansatz bedarf jedoch noch genauerer Untersuchungen, bevor es hier zu einem wirklichen Therapieversuch kommen kann. sk
Quelle: Shamji, M. et al.: Arthritis and Rheumatism, Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1002/art27444
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