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Warum Körperläuse Bakterien brauchen

Seit ca. 72.000 Jahren begleitet die Körperlaus den Menschen und hat sich bestens an ihren Wirt angepasst: Ohne unser Blut kann sie nicht überleben. Forscher fanden heraus, dass die Körperlaus nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf ein spezielles Bakterium angewiesen ist, was einen neuen Ansatzpunkt in der Abwehr bedeuten könnte.

Neben der bekannten Kopflaus (pediculus humanus capitis) sorgt auch die Körperlaus (pediculus humanus corporis) mit ihren Stichen für einen quälenden Juckreiz und ist zusätzlich in der Lage, gefährliche Krankheiten zu übertragen. Epidemischer Typhus, das Rückfallfieber oder das aus dem Ersten Weltkrieg bekannte Schützengrabenfieber werden vor allem durch die Exkremente der Körperlaus auf den Menschen übertragen. Einige Forscher verdächtigen sie sogar, an der Weiterverbreitung der Pest beteiligt zu sein.

Körperläuse vertragen durch ihre genetische Spezialisierung nur das Blut des Menschen, sind demnach auf den Wirt "Mensch" angewiesen. Trotz dieser Abhängigkeit ist die Körperlaus in der Lage, bis zu vier Tage lang ohne menschliches Blut zu überleben. Schwieriger wird es für diesen Typ Laus, wenn man ihm ein spezielles Bakterium vorenthält. Das Candidatus Riesia pediculicola, mit dem jede Körperlaus infiziert ist, sorgt durch seinen genetischen Code für die essenzielle Synthese der Pantothensäure.

Das Wissen um diese lebenswichtige Symbiose könnte einen neuen Ansatzpunkt für eine bakterielle Abwehr der Körperlaus darstellen. Noch ist das Bakteriengenom frei von Resistenzgenen. sk

Quelle: Kirkness, E. F. et al.: PNAS, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.1003379107

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