Prisma

Bei Schizophrenie fließt das Blut anders

Patienten, die unter Schizophrenie leiden, zeigen in bestimmten Hirnregionen veränderte Durchblutungsmuster. Bonner Forschern gelang es nun, diese Veränderungen mithilfe eines schonenden Verfahrens sichtbar zu machen.

Wissenschaftler der Universität in Bonn untersuchten den Blutfluss im Gehirn von Schizophrenie-Patienten. Statt der üblichen Bildgebungsverfahren, die auf radioaktive Kontrastmittel und Strahlen angewiesen sind, verwendeten sie eine spezielle Form der Magnetresonanz-Tomografie. Dabei wird das arterielle Blut im Halsbereich durch ein Hochfrequenzsignal magnetisch markiert. Hat sich das gekennzeichnete Blut im Gehirn verteilt, wird ein Bild aufgenommen und mit einer Aufnahme mit unmarkiertem Blut verglichen. Bei der Untersuchung von elf Schizophreniekranken stellten die Forscher fest, dass Kleinhirn, Hirnstamm und Thalamus stärker durchblutet waren als bei gesunden Probanden. Teile des Frontalhirns dagegen, wo Entscheidungsfindung, Planung, Urteilsvermögen und Impulskontrolle lokalisiert sind, wurden vergleichsweise mit weniger Blut versorgt. war

Quelle: Scheef, L. et al.: Radiology, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1148/radiol.10091224

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.