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Was zu viel ist, ist zu viel
Ebenfalls am 11. Mai versammelten sich nach Polizeiangaben über 8000 Studierende, Schüler und Lehrende in Wiesbaden zu einem friedlichen Protestmarsch durch die hessische Landeshauptstadt. Leider war das geplante Ziel des Marschs, der Landtag, großräumig abgesperrt. Außerdem war die Sitzung von Vertretern der Hochschulen und der Landesregierung, die den sogenannten Hochschulpakt mit den geplanten Kürzungen beraten sollten, kurzfristig aus dem Wissenschaftsministerium ins Kloster Eberbach verlegt worden. So hat die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, das lautstarke Aufbegehren der Betroffenen leider nicht persönlich erlebt.
Besonders hart treffen die Kürzungen den Fachbereich Pharmazie in Marburg. Da dort in den nächsten Jahren knapp die Hälfte der Doktorandenstellen eingespart werden soll, werden Forschung und Lehre stark eingeschränkt. Ob dann in Marburg ein Studium nach der Approbationsordnung noch möglich sein wird, steht infrage.
Da es in Deutschland ohnehin einen Apothekermangel gibt, sind die geplanten Kürzungen äußerst bedenklich. Zudem wirft die demografische Entwicklung, die in den nächsten Jahren den Bedarf an Approbierten steigen lässt, die Frage auf, ob man sich finanzielle Kürzungen in Marburg – mit 800 Studierenden der größte Ausbildungsstandort für Apotheker in Deutschland – gesundheitspolitisch überhaupt leisten kann.
Dem Ernst der Lage entsprechend, war der Marburger Fachbereich Pharmazie mit etwa 400 Demonstranten in Wiesbaden sehr gut aufgestellt.
Johannes Hamers, Universität Marburg, Fachbereichsrat Pharmazie
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