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DAZ aktuell
PKV-Versicherte mit Kassenleistungen sehr zufrieden
Große Sorgen bereitet einer Mehrheit jedoch die finanzielle Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung. 58 Prozent der Deutschen sehen die GKV in schwerwiegenden Finanzproblemen. 56 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die gesetzlichen Kassen künftig Leistungen kürzen müssen.
Positiver schätzen die Privatversicherten die Zukunft ein. Dort sehen nur 24 Prozent Finanzprobleme bei den Privatkassen und nur 35 Prozent erwarten Leistungskürzungen. Noch klarer ist der Image-Vorsprung der Privatkassen vor der gesetzlichen Konkurrenz: 44 Prozent aller Befragten glauben, dass man im Krankheitsfall besser in einer privaten Krankenkasse abgesichert ist. Nur 18 Prozent erwarten dies von einer gesetzlichen Kasse. 54 Prozent der Deutschen sehen entsprechend bei den Privaten hervorragende Leistungen, aber nur 21 Prozent bei den gesetzlichen Kassen.
Den Umgang mit gesetzlichen Krankenkassen empfinden 61 Prozent als zu bürokratisch, 45 Prozent fühlen sich sogar "bevormundet". Die Werte für die PKV liegen hier mit 43 und 21 Prozent deutlich günstiger.
Auch PKV will von Sparpaket profitieren
Allerdings plagen auch die PKV zunehmend Sorgen wegen stark steigender Ausgaben vor allem im Arzneimittelbereich: "Bei der GKV sind die Kosten für Arznei- und Verbandmittel von 1997 bis 2007 um 68 Prozent gestiegen, bei der PKV waren es sogar 85 Prozent. Es ist zu befürchten, dass sich diese Dynamik in der PKV künftig noch verschärfen wird, falls Minister Rösler nicht auch die Privaten einbezieht", sagte PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach zur DAZ. "Es wäre absurd, wenn Kranke für dasselbe Medikament unterschiedlich viel zahlen müssten." Genau das passiere aber, wenn der Staat einseitig nur für die gesetzlichen Krankenkassen die Preise senke. Leienbach: "Preisstopp und Rabatte müssen daher auch für die neun Millionen Privatversicherten gelten."
Der PKV-Verband fordert von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), das geplante Arzneimittelsparpaket auf die PKV auszuweiten: "Damit Privatversicherte, darunter auch viele Geringverdiener, auf Dauer nicht einem ungebremsten Anstieg der Arzneikosten ausgeliefert sind, braucht die private Krankenversicherung einen wirksamen Verhandlungsrahmen, um ein angemessenes Verhältnis von Qualität und Preis sichern zu können", so Leienbach zur DAZ.
Während in der ärztlichen Versorgung Preisunterschiede durch die besondere Zuwendung des Arztes sowie Serviceleistungen gerechtfertigt seien, sei dies bei Arzneimitteln kaum begründbar. Es sei keinem Versicherten zu vermitteln, für dasselbe Arzneimittel aufgrund seines Versichertenstatus einen höheren Preis zu zahlen, ohne dass ihm dafür ein erkennbarer Mehrnutzen gegenüberstehe.
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