Prisma

Wie intertemporale Entscheidungen gesteuert werden

Wie Entscheidungen wie die, ob man Geld sofort ausgibt oder es lieber für später spart, im menschlichen Gehirn gesteuert werden, war bislang weitgehend unklar. Nun hat ein deutsches Forscherduo dahinter liegende Mechanismen entschlüsselt.

Sogenannte intertemporale Entscheidungen werden demnach durch das enge Zusammenarbeiten von zwei Hirnregionen gesteuert. Eine von ihnen ist für das Vorstellungsvermögen zuständig, die andere für belohnungsbasierte Entscheidungen. Das konnten Jan Peters und Christian Büchel vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Versuch mit 30 freiwilligen Probanden zeigen. Außerdem fanden sie heraus, dass die Vorstellung eines künftigen Ereignisses eine impulsive, kurzfristige Wahl verhindern kann. Die Studienteilnehmer mussten sich entscheiden, 20 Euro sofort oder einen höheren Geldbetrag später zu erhalten. Heraus kam, dass sich diejenigen, die Stichwörter zu persönlichen Zielen, die sie in der Zukunft mit dem Geld erreichen könnten, zu sehen bekamen, deutlich häufiger für eine verzögerte Auszahlung entschieden. Peters erklärt: "Die lebhafte Vorstellung der Zukunft führt dazu, dass wir eher langfristig denken." 
mk

 

Quelle: Peters, J., Büchel, Ch. Neuron 2010, 66 (7): 138

 

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