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Gesundheitspolitik
Betrug bleibt im Trend
Viele Kassen sind angesichts ihrer ohnehin schwierigen finanziellen Situation findig im Aufspüren von Betrugsfällen geworden. So meldete die KKH-Allianz am 18. Februar, sie habe letztes Jahr 818 neue Fälle aufgedeckt, in 106 sei Strafanzeige gestellt worden. Den Schaden beziffert die Kasse auf 913.470 Euro. Immerhin 500.763 Euro hiervon habe man sich schon zurückholen können.
Am häufigsten wurde gegen Physiotherapeuten ermittelt (228 Fälle). In 128 Fällen gingen die Ermittler gegen Ärzte vor. Im Bereich der häuslichen Pflege waren 81 Fälle zu verzeichnen. Es folgen Apotheker (67 Fälle) und Zahnärzte (37 Fälle). Die größte Schadenssumme im Jahr 2009 verursachten dabei die Betrugsfälle von Apothekern mit 270.000 Euro, gefolgt von unzulässiger Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern mit 121.000 Euro und stationären Krankenhausfällen mit 92.000 Euro.
Als Beispiel für eine illegale Absprache zwischen Leistungserbringern nannte der KKH-Vorstand Ingo Kailuweit den Fall eines Hausarztes, der gemeinsam mit mehreren Apotheken Verordnungen über Wachstumshormone ausgestellt habe, ohne dass diese bestellt und abgegeben wurden. Das Ermittlungsverfahren über diese "Luftrezepte" laufe noch.
Schätzungen gehen davon aus, dass den Kassen durch kriminelles Fehlverhalten jährlich ein Schaden zwischen sechs und 20 Mrd. Euro entsteht. Trotz wachsender Aufmerksamkeit für das Problem und Bemühungen des Gesetzgebers lassen sich Betrug und Korruption im Gesundheitssystem offenbar kaum eindämmen. "Die schwarzen Schafe der Branche sind dem Gesetzgeber immer einen Schritt voraus und entwickeln ständig neue Methoden", so Kailuweit.
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