Gesundheitspolitik

Gesundheit: Kurswechsel unerwünscht

In Umfragen zeigen sich die Deutschen überwiegend zufrieden mit dem System

Berlin (ks). Eine Neuordnung des Gesundheitssystems, wie sie von der FDP und Teilen der CDU geplant ist, stößt bei 72% der Bundesbürger auf Ablehnung. Fast drei von vier Bürgern sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen der Ansicht, das bestehende System sei im Prinzip in Ordnung und müsste nur hier und da ein bisschen verändert werden.

Ebenfalls 72% sind der Meinung, dass der von vielen Kassen angekündigte Zusatzbeitrag ungerecht sei. Zugleich erklärten aber 62%, Gesundheit sei so wichtig, dass man ruhig mehr zahlen könne. Der Plan für mehr Transparenz im Gesundheitssystem findet hingegen große Zustimmung: 91% meinen, Patienten sollten genau erfahren, was ein Arztbesuch oder ein Klinikaufenthalt eigentlich kostet.

In einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH-Allianz erklärten die Hälfte der rund 1000 Befragten, sie seien mit dem derzeitigen GKV-Leistungsumfang zufrieden. Bei den 65- bis 70-Jährigen waren es sogar zwei Drittel, bei den 31- bis 44-Jährigen dagegen nur 43%. Nur jeder Sechste wünscht sich dieser Umfrage zufolge eine Basisversorgung, um Beiträge zu sparen. Umgekehrt würde knapp jeder Dritte höhere Beiträge für eine Komplettabsicherung in Kauf nehmen. Zusätzliches Geld ausgeben würden die Menschen am ehesten für Zahnbehandlungen (58%), gefolgt von Vorsorgeuntersuchungen (47%) und alternativen Behandlungsmethoden wie Akupunktur oder Homöopathie (42%). Durchschnittlich würden die Versicherten bis zu 25 bis 30 Euro monatlich extra für ihre Gesundheit aufwenden.

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