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Gesundheitspolitik
Frisches Geld für die easy-Apotheken
Wie aus der Presseinfo hervorgeht, möchte easyApotheke ihr Franchisekonzept ausbauen und sich als führende Discount-Apotheke und Gesundheitsmarke in Europa positionieren. Ziel der Holding AG ist es, durch günstige Standortfaktoren, einen modernen Ladenbau sowie durch ein automatisiertes Lagersystem für Medikamente die Unternehmenskosten zu optimieren und die Ersparnisse bei den Produkten an den Kunden weiterzugeben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Wachstum forcieren
easyApotheke wurde 2004 in Hildesheim gegründet und ist seit 2005 im Arzneimittel-Versandhandel tätig. Bereits ein Jahr darauf wurde die erste Filiale des Unternehmens in Hannover eröffnet. Im Frühjahr 2008 schlossen sich alle geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens unter einem Dach zu der easyApotheke (Holding) AG zusammen. Oliver Blume, Vorstandvorsitzender der easyApotheke (Holding) AG, erläutert dazu: "Die Beteiligungen von NKB und MBG lassen uns in unserem unternehmerischen Handeln weitgehend freie Hand. Mit der frisch gestärkten Kapitalbasis werden wir das Geschäftsfeld von easyApotheke strategisch erweitern, um unser Wachstum zu forcieren und um das Leistungsspektrum für unsere Kooperationspartner konsequent auszubauen. Mit der Beteiligung von NKB und MBG bleibt easyApotheke dabei auch weiterhin wirtschaftlich und rechtlich unabhängig von Marktteilnehmern aus der Pharma- und Gesundheitsbranche."
Laut Mitteilung der NKB ist die Beteiligung dieser Bank an easyApotheke die bislang höchste, die man seit dem Start im Frühjahr 2009 eingegangen sei, heißt es von Seiten der Bank. Dr. Sabine Johannsen, Geschäftsführerin der NKB und Mitglied des NBank-Vorstandes, dazu: "Wir verfolgen mit unseren Investments keinen Branchenfokus. Wir investieren, wo ein Businessplan mit nachvollziehbaren Produktions-, Rentabilitäts- und Absatzplanungen ein nachhaltiges Wachstum erwarten lässt. Diese haben uns bei easyApotheke in einer Weise überzeugt, dass wir uns hier erstmals auch offen beteiligen."
Auch Detlef Siewert, Geschäftsführer der MBG, sieht das Konzept der System-Apotheken positiv: "Mit der Unterstützung dieses wachstumsfähigen Unternehmens setzen wir uns unter anderem für Arbeitsplätze ein, die trotz der Automatisierung des Lagersystems bei easyApotheke aufgebaut und gesichert werden. Auch die Marktstellung der Apotheken insgesamt wird bei Anwendung des Konzeptes gegenüber den Drogerie- und Lebensmitteldiscountern gestärkt. Mit der stillen Beteiligung von 1 Million Euro haben wir unseren möglichen MBG-Höchstbetrag nahezu genutzt und das aus voller Überzeugung."
Zum Hintergrund
Die NKB ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der NBank, dem zentralen Förderinstitut des Landes Niedersachsen. Sie hält und verwaltet alle Beteiligungen im Rahmen des Fondsprogramms NBeteiligung, das sich auf ein Gesamtvolumen von 70 Millionen Euro beläuft. Seit Februar 2009 unterstützt die Kapitalbeteiligungsgesellschaft Niedersachsen mittelständische Unternehmen durch Stärkung der Kapitalbasis sowie Bonität und trägt somit zur wirtschaftlichen Entwicklung des niedersächsischen Mittelstandes bei.
Wenn sich nun das Land Niedersachsen über sein zentrales Förderinstitut an der easyApotheken (Holding) AG beteiligt und diese Geschäftsidee fördert, drängen sich aus Sicht der mittelständischen Apotheke Fragen auf. Warum wird hier ein Franchise-Konzept der Apotheken quasi mit Geldern eines Bundeslandes gefördert?
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