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Wirtschaft
Die Mischung macht’s
"Genau diese Reaktionsmöglichkeit auf bestimmte Marktentwicklungen gehört zu den größten Vorteilen der Mischfonds. Das ist bei der momentanen Lage an den Finanzmärkten wichtig – besonders vor dem Hintergrund der noch nicht ausgestandenen Finanzmarktkrise. So ist ein reines Aktieninvestment vielen Investoren zu risikobehaftet. Auf der anderen Seite herrscht ein niedriges Zinsniveau, so dass man den Aktienmarkt mit seinen Kurschancen nicht gänzlich aus den Augen verlieren sollte. Mit Mischfonds, die eine flexible Aktienquote ermöglichen, sind Anleger gut aufgestellt", so ein Finanzexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD).
Vorgabe der Aktienquote
Mischfonds können in der Regel in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immobiliensondervermögen, Geldmarktinstrumente und Derivate investieren. Häufig ist dem jeweiligen Fondsmanagement in den Fondsstatuten klar vorgegeben, bis zu welcher maximalen Höhe sie beispielsweise in Aktien investieren dürfen. Dabei gibt es auch bei Mischfonds verschiedene Strategien. Für Anleger bedeutet das die Möglichkeit, einen Fonds nach der eigenen Risikoeinstellung zu wählen in dem Wissen, nie über eine bestimmte Aktienquote investiert zu sein.
Mischfonds sind daher für passive Anleger, die nicht laufend Anlageentscheidungen treffen möchten, eine ideale Lösung. Denn Umschichtungen von Anleihen zu Aktien oder umgekehrt übernimmt das Fondsmanagement. Dieses entscheidet entweder mit seiner Expertise aufgrund der ständigen Marktbeobachtungen oder stützt sich dabei auf ein Computersystem. Ein Fonds mit "Trendfolgemodell" untersucht permanent sämtliche Märkte durch ein Computerprogramm auf Kurstrends hin und gibt damit Kauf- und Verkaufsentscheidungen des Managements vor.
Im Gegensatz zur steuerlichen Praxis bei Privatanlegern fällt bei den Transaktionen innerhalb des Fonds keine Abgeltungssteuer an. Das bedeutet, dass das Management Aktien- und Rentenpapiere ohne Rücksicht darauf erwerben und veräußern kann. So sind Umschichtungen innerhalb des Fonds problemlos ohne Steuerbelastung für die Anleger möglich. Neben Mischfonds tummeln sich im Fondsuniversum weitere Produkte, die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Dachfonds sind die wohl bekanntesten Verwandten. Auch sie haben die Möglichkeit der Diversifikation und können in verschiedene Themenfonds investieren. Durch die Verteilung des Vermögens in mehrere Fonds findet dabei eine noch breitere Risikostreuung statt.
Stark im Langfristvergleich
Die Fondsstatistik des Bundesverbandes Investment und Asset Management e.V. (BVI) hat zum Stichtag 31. 12. 2009 interessante Zahlen ausgewiesen. Der Vergleich über die 20 vergangenen Jahre zeigt die Attraktivität von Mischfonds. Die breite Streuung steht demnach für eine erfolgreiche Wertentwicklung. Ausgewogene Mischfonds in Euro erzielten im Durchschnitt einen kumulierten Zuwachs von 201,9 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 5,7 Prozent. Knapp dahinter liegen Aktienfonds mit dem Fokus auf Deutschland. Sie kommen auf 197,4 Prozent Wertentwicklung und 5,6 Prozent Jahresrendite. Damit erreichen Mischfonds mit ihrem deutlich geringeren Risiko einen Mehrertrag!
Noch deutlicher ist der Abstand zu internationalen Rentenfonds mit mittleren Laufzeiten und offenen Immobilienfonds, die im Schnitt 180,2 Prozent beziehungsweise 173,8 Prozent über zwei Jahrzehnte zulegten. "Die Zahlen des BVI zeichnen ein klares Bild. Beim Investieren heißt es: die Mischung machts. Anleger sollten sich bei der Wahl des Mischfonds auf etablierte Fondsanbieter konzentrieren, die bereits erfolgreiche Resultate ablieferten. Zwar sind Vergangenheitswerte keine Garantie für die Zukunft, aber doch ein Indikator. Dabei sind auch kleinere Spezialanbieter, die gern als Fondsboutiquen bezeichnet werden, zu beachten und zu prüfen", so der AWD-Finanzexperte.
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