Gesundheitspolitik

DAK holt sich 2,7 Millionen Euro zurück

Krankenkasse ermittelt gegen Abrechnungsbetrüger und deckt zunehmend mehr Fälle auf

Berlin (ks). Die DAK hat sich in den vergangenen zwei Jahren 2,7 Mio. Euro zurückgeholt, die ihr zuvor durch Abrechnungs-Manipulationen verloren gegangen waren. Dies geht aus dem DAK-Ermittlungsbericht 2008/2009 hervor, den die Kasse am 15. April vorgelegt hat. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden die Geldrückflüsse um 19 Prozent gesteigert.

Von den 951 im Berichtszeitraum abgeschlossenen Fällen, betrafen fast die Hälfte (463) den Heilmittelbereich. Mit 95 Fällen steht der ärztliche Bereich an zweiter Stelle der aufgedeckten Manipulationen. Im Arzneimittelsektor wurden mit 53 Fällen zwar vergleichsweise wenige zwielichtige Machenschaften ausgemacht – ihre Aufklärung brachte der Kasse aber die höchsten Rückflüsse ein. 40 Prozent der 2,7 Mio. Euro an Rückforderungen kamen auf diesen Bereich. Die DAK verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Betrugsfälle bei der Abrechnung von Zytostatika, die bei den Kassen einen Schaden von mehreren Millionen Euro verursacht hätten (siehe oben).

Auf die Arzneimittel folgten bei den Rückzahlungen die Heilmittel mit 20 Prozent sowie Zahnärzte und Zahnersatz mit zehn Prozent. Die Ärzte landeten mit weniger als drei Prozent auf dem sechsten Platz. "Unser Ermittlungsreport 2008/2009 zeigt, dass in allen Leistungsbereichen Abrechnungen manipuliert werden", sagte DAK-Chefermittler Volker zur Heide. "Die erkannten Fälle sind aber nur die Spitze eines Eisbergs. Das zeigen Sonderprüfungen in einzelnen Bereichen, durch die die Fallzahlen sprunghaft angestiegen sind." Beispielsweise wurden im Bereich Heilmittel durch eine bundesweite Datenanalyse über 700 Betrugsfälle aufgedeckt. Auch in anderen Bereichen sind in nächster Zeit gesonderte Ermittlungen geplant.

Die DAK-Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen verfolgt aus der Hamburger DAK-Zentrale alle Verdachtsfälle. Derzeit hat sie rund 2000 Fälle in Bearbeitung. Man kooperiere eng mit anderen Kassen, den Vereinigungen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften, so die Kasse.

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