Gesundheitspolitik

Anzag steigert Umsatz

Großhandel freut sich über Rückgang im Direktgeschäft

Berlin (ks). Der Pharmagroßhandel bekommt den mit der 15. AMGNovelle eingeführten Belieferungsanspruch positiv zu spüren. Die Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) konnte ihren Umsatz im ersten Geschäftshalbjahr (September 2009 bis Februar 2010) um 5,8% gegenüber dem Vorjahr steigern. Er belief sich auf knapp 2,1 Mrd. Euro; das Ergebnis vor Ertragssteuern nahm um 4 Mio. Euro auf 22,2 Mio. Euro zu.

Insgesamt konnte der Großhandel seinen Umsatz in dieser Zeitspanne um 5,6% steigern. Damit wuchs dieser Markt erstmals seit langer Zeit wieder stärker als der Arzneimittelmarkt (+3,8%) – und das trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Ursächlich für das Wachstum sei vor allem die Zunahme von hochpreisigen, innovativen Arzneimitteln, die aus dem Direktgeschäft in die Großhandelsbelieferung übernommen wurden, hieß es bei der Anzag. Seit dem 1. August 2009 hat der vollversorgende Pharmagroßhandel einen öffentlichen Versorgungsauftrag und einen rechtlichen Anspruch auf Belieferung durch die Industrie. Dies ließ hochpreisige Präparate vom Direktgeschäft wieder zu den Grossisten wandern. Der wertmäßige Anteil des Direktgeschäfts am Arzneimittelmarkt lag laut Anzag im 1. Geschäftshalbjahr 2010 bei 16% – nach 17,5% im Vergleichszeitraum 2009.

Bei der Anzag trugen zu den um 115,3 Mio. Euro auf 2.095,6 Mio. Euro gestiegenen Konzernumsatzerlösen die Bruttoerlöse ihrer ausländischen Gesellschaften bei. Sie lagen bei insgesamt 155 Mio. Euro. Die Rohertragsmarge ist infolge des weiterhin intensiven Wettbewerbs in der Branche leicht von 6,45% auf 6,41% gefallen.

Auch wenn die jüngste AMG-Novelle die Position des Großhandels im Vertriebssystem "leicht verbessert" habe, erwartet Anzag-Chef Thomas Trümper, dass sich der Kostendruck fortsetzen wird. Die Erwartungen für das 2. Halbjahr liegen wohl auch deshalb unter denen des 1. Halbjahres.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.