Prisma

Mit kleinen Stromschlägen lernt es sich besser

Unter leichten Stromschlägen lassen sich motorische Fähigkeiten schneller erlernen, meinen Freiburger Wissenschaftler nach einer Studie. Elektrische Impulse aktivieren dabei jene Hirnregionen, in denen die Koordination der feinen Bewegungen zu Hause ist.

Während im Volksmund der sprichwörtliche "kleine Schlag auf den Hinterkopf" das Denkvermögen steigern soll, versucht eine deutsch-amerikanische Forschergruppe, die Hirnleistung per Gleichstrom fit zu machen. Dabei scheint vor allem die Feinmotorik von den leichten elektrischen Impulsen zu profitieren. In der Studie war es die Aufgabe von 24 Probanden, mit Hilfe eines Joysticks einen Cursor gezielt über den Computerbildschirm zu bewegen. Während der Übung empfing die Hälfte der Teilnehmer kurze elektronische Signale über Elektroden am Kopf, bei den anderen wurde die Anregung nur simuliert. Nach einer fünftägigen Trainingsphase zeigten die stimulierten Probanden eine deutlich verbesserte Fingerfertigkeit und machten weniger Fehler als ihre unbeeinflussten Mitstreiter. Durch die angelegte so genannte transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) werden vor allem Nervenzellen in Bereichen des motorischen Cortex aktiviert. Das Gehirn ist anschließend besser in der Lage, Bewegungen zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Möglicherweise könnte diese Methode für Patienten mit Hirnschäden hilfreich sein, nach einem Unfall oder Schlaganfall alltägliche Bewegungsvorgänge wieder schneller zu erlernen. war

Quelle: Reis, J. et al.: PNAS, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0805413106

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