Prisma

Ausgeschlafenes Gedächtnis

Wer zu wenig schläft, klagt nicht selten über mangelnde Konzentration und verminderte Lernfähigkeit. Entscheidend für ein gut funktionierendes Gedächtnis ist neben der Schlafdauer auch die Qualität der Nachtruhe. So lassen sich bei kurzen oder fehlenden Tiefschlafphasen Erinnerungen nur unzureichend festigen.

In erster Linie scheint der Hippocampus auf Unregelmäßigkeiten im Schlafrhythmus zu reagieren. Die Gehirnregion, die für die Verwaltung des Lang-und Kurzzeitgedächtnisses zuständig ist, fährt bei anhaltend verkürzten Tiefschlafphasen ihre Aktivität herunter und beeinträchtigt das Erinnerungsvermögen. Wissenschaftler aus Amsterdam untersuchten die Zusammenhänge bei 13 Frauen im Alter zwischen 52 und 68 Jahren. Nach Angaben der Forscher erschien diese Altersgruppe repräsentativ, da mit den Jahren der Anteil des leichten Schlafes ansteige; die Kapazität des Gedächtnisses dafür etwas abnehme. Die Probandinnen sollten sich anfangs Bilder von Häusern oder Landschaften einprägen und anschließend schlafen legen. Während die eine Hälfte der Teilnehmerinnen unbehelligt durchschlief, wurden die anderen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie überwacht. In ihren Tiefschlafphasen ertönte jedesmal ein feiner Ton, der den Schlaf störte, ohne jedoch die Probandinnen zu wecken. Am nächsten Tag wurde getestet, wie gut sich die Frauen an die Abbildungen erinnern konnten. Trotz gleicher Schlafdauer in beiden Gruppen wiesen die im Tiefschlaf gestörten Probandinnen deutlich mehr Gedächtnislücken auf als ihre ausgeschlafenen Mitstreiterinnen. Außerdem zeigte die Messung der Hirnströme eine verringerte Aktivität des Hippocampus. war

Quelle: Van der Werf, Y. et al.: Nature Neurosci., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nn.2253

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