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Arzneimittel und Therapie
Omeprazol und Sumatriptan bald ohne Rezept
Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, der direkt und dosisabhängig H+ /K+ -ATPase hemmt, die in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist. Es soll zur Behandlung von Sodbrennen und saurem Aufstoßen in einer Einzeldosis und Tageshöchstdosis von 20 mg sowie in einer maximalen Packungsgröße von 280 mg Wirkstoff rezeptfrei erhältlich sein. Damit soll die Anwendungsdauer auf 14 Tage beschränkt werden. Die
geplante Entlassung aus der Verschreibungspflicht bezieht sich nur auf bestimmte Indikationen. Auf den Einsatz des Protonenpumpenhemmers zur Behandlung bzw. Rezidivprophylaxe von gastroduodenalen Ulcera bezieht sich die aktuelle Diskussion nicht.
Sumatriptan hilft bei akuten Migräneanfällen
Analog zum ersten nicht-verschreibungspflichtigem Triptan Naratriptan (Formigran®) soll auch Sumatriptan zur oralen Anwendung in Packungsgrößen mit maximal zwei Tabletten Sumatriptan 50 mg zur Behandlung von akuten Migräneanfällen mit und ohne Aura bei Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zur Verfügung stehen. Sumatriptan ist ein selektiver Agonist des 5-Hydroxytryptamin1-like Rezeptors (5-HT1 -Rezeptor), der keine Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptoren zeigt. Die positiven Effekte bei einer Migräne werden auf eine kraniale Vasokonstriktion und eine Inhibierung der Aktivität des Trigeminus-Nervs zurückgeführt. Sumatriptan kam in Deutschland als Imigran® 1993 auf den Markt und ist das am längsten bekannte, und damit auch wohl am besten untersuchte Triptan. Es darf nicht prophylaktisch eingesetzt werden, jedoch soll die Behandlung so früh wie möglich nach Beginn des Migräneanfalls einsetzen. Heute stehen viele Darreichungsformen zur Verfügung: Fertigspritze oder Pen zur subkutanen Applikation, Tabletten, Suppositorien bzw. Nasenspray. Der Patentschutz ist seit 2006 abgelaufen und mittlerweile sind eine Vielzahl Generika erhältlich.
Generikahersteller stehen in den Startlöchern
Formal sind die Beschlüsse des Sachverständigenausschusses lediglich Empfehlungen an den Verordnungsgeber. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) diese Empfehlungen im Rahmen einer Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung umsetzt. Nach Zustimmung des Bundesrates wird die Änderungsverordnung voraussichtlich zum 1. Juli 2009, gegebenenfalls mit Übergangsregelungen, in Kraft treten, sodass Omeprazol und Sumatriptan ab 1. Oktober 2009 rezeptfrei zur Verfügung stehen könnten.
Quelle
BAH-aktuell 2/2009, 13. Januar 2009.
ck
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