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- DAZ 31/2009
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Aus der Hochschule
Besichtigung der Apotheke im Universitätsklinikum
Herr Dr. Berger und Frau Dr. Pieck informierten uns über die Geschichte und Aufgaben der Apotheke. Sie besteht seit 1964 und war zunächst in der Marburger Innenstadt untergebracht, bevor sie im Januar 2006 ins Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums auf den Lahnbergen umzog. Die Apotheke gliedert sich in folgende Bereiche: Arzneimitteleinkauf und -ausgabe, Eigenherstellung, zentrale Zytostatikazubereitung, Analytik, Abteilung für Diagnostika und Chemikalien sowie die zentrale Gasversorgung.
Abteilungsübergreifend gehören zu den Schwerpunkten der pharmazeutischen Tätigkeit die Arzneimittelinformation, die Teilnahme an klinischen Visiten und die Mitarbeit an klinischen Studien. Neben der Fülle an interessanten Informationen zu Wareneingang, Lagerhaltung, Kommissionierung und Belieferung der Stationen wurde uns immer wieder deutlich, wie wichtig die intensive Zusammenarbeit der Apotheker mit den Ärzten und dem Pflegepersonal ist.
Herr Dr. Engelbach führte uns durch die zentrale Zytostatikazubereitung, in der Zytostatikalösungen patientenindividuell hergestellt werden. Nach kurzen Erläuterungen über Zytostatika im Allgemeinen, ihren Wirkmechanismus, die Indikationsgebiete und die Herstellung im Detail betonte Dr. Engelbach, dass Zytostatika der Gefahrenverordnung unterliegen. Das hat Konsequenzen für den Personen- und Produktschutz. Die Mitarbeiter müssen besondere Kleidungsvorschriften und Verhaltensregeln beachten. Die Rezepturarbeitsplätze sind Sterilwerkbänke mit vertikaler Luftführung, ähnlich den LF-Kabinen im Labor unseres Institutes.
Herr Dr. Fründ stellte uns die rezeptur- und defekturmäßige Herstellung vor, wobei unter Defektur Chargengrößen bis zu hundert abgabefertigen Packungen zu verstehen sind. Hergestellt werden hier Parenteralia zur Injektion oder Infusion, Ernährungslösungen für Früh- und Neugeborene, Salben, Cremes, Augentropfen und vieles mehr. Die Herstellung solcher Rezeptur- und Defekturarzneimittel verlangt von den Mitarbeitern ein hohes Maß an technologischem, analytischem, biopharmazeutischem und pharmakologischem Wissen.
Für die Analytik der Ausgangsstoffe und Produkte stehen neben klassischen nasschemischen Verfahren eine Reihe von instrumentellen Analysenmethoden zur Verfügung, zum Beispiel die UV-/Vis-Spektroskopie und IR-Spektroskopie. Hauptabnehmer der Eigenherstellung sind die Haut-, HNO- und Kinderkliniken an den beiden Standorten Marburg und Gießen.
Wir bedanken uns recht herzlich für die informative Führung. Sie gab uns einen sehr guten Einblick in das Berufsfeld des Krankenhausapothekers, und mancher von uns ist nun motiviert, eine Hälfte des praktischen Jahres in einer Klinikumsapotheke zu absolvieren.
Astrid Alexandra Zahn stud. pharm., Marburg
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