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Apotheker stehen hoch in der Gunst

BERLIN (tw/daz). Die Verbraucher in Europa schätzen Apotheken. Sie sind für sie feste Anlaufstelle und kompetente Entscheidungsinstanz für die Behandlung kleinerer Beschwerden. Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie von TNS Healthcare zur Gesundheitsfürsorge in Europa.
Vertrauensverhältnis Apotheker sind für die meisten Deutschen die ersten Ansprechpartner bei kleineren Beschwerden.

Foto: DAZ/Sket

Für die Studie wurden 2500 Verbraucher und 500 Ärzte in fünf Ländern (Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien) befragt – unter anderem nach ihrer Einschätzung des Apothekers. Dabei schnitten die Apotheker insgesamt positiv ab.

Die Mehrheit der befragten Verbraucher bescheinigte ihnen, dass sie bei kleineren Beschwerden nicht nur bereitwillig und kompetent Rat geben würden, sie vertrauten dieser Beratung und den Empfehlungen auch. Allerdings gab es bezüglich des Vertrauens leichte Unterschiede zwischen den Ländern, auch wenn die Zahlen nicht weit auseinander lagen: Die positivste Einschätzung zeigten mit fast 80 Prozent die Franzosen, während die Deutschen sich mit nur rund 50 Prozent Zustimmung am kritischsten äußerten. Weniger als ein Viertel aller Befragten war in Spanien, Frankreich, Italien und dem vereinten Königreich der Meinung, dass Apotheker in erster Linie Verkäufer und keine Gesundheitsfachleute wären. Auch hier waren einzig die Deutschen etwas kritischer, bei ihnen stimmte nur ein Drittel dieser Aussage zu.

Bei den Ärzten ergab sich ein ähnliches Bild, wenn auch mit einigen Abweichungen. So war die Zustimmung zu der Aussage, dass Apotheker bei kleineren Beschwerden bereitwillig Rat geben würden, bei den Ärzten in Deutschland mit über 90 Prozent deutlich höher als bei den Verbrauchern mit 60 Prozent. Gleichzeitig trauten dem Pharmazeuten aber nicht einmal 40 Prozent der deutschen Ärzte in ausreichendem Maß zu, kompetente Ratschläge zu erteilen. So ausgeprägt waren die Unterschiede in keinem anderen Land. Der Aussage, dass Apotheker vor allem Verkäufer und weniger Heilberufler seien, stimmten außer in England überall mehr Ärzte als Verbraucher zu, in Deutschland rund 48 Prozent.

Die Studie zeigt auch, dass Ärzte das Verhältnis ihrer Patienten zum Apotheker offenbar europaweit unterschätzen. Bei der Frage, ob ihre Patienten den Empfehlungen des Apothekers vertrauen würden, lag die Einschätzung der Ärzte in allen Ländern rund 20 Prozent hinter dem wirklichen Ergebnis. "Wir sind überrascht über die Abweichungen zwischen Verbrauchern und Medizinern in diesem speziellen Punkt", kommentierte Studienautorin Louise Tamblin das Ergebnis gegenüber der DAZ. "Die Verbraucher vertrauen den Empfehlungen ihres Apothekers zur Behandlung kleinerer Beschwerden typischerweise deutlich mehr als die Ärzte denken."

 

 

Deutsche für unabhängige Apotheker
 

(wb/daz). Die Mehrheit der Deutschen begrüßt die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 19. Mai dieses Jahres, das den Apothekenketten für den deutschen Markt eine Absage erteilt hat. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der "Apotheken Umschau".

Acht von zehn (83,9 Prozent) der befragten Bundesbürger finden diese Entscheidung gut, weil in ihren Augen nur so das bewährte Versorgungssystem für Medikamente durch den beratenden Apotheker erhalten bleibt. Fast ebenso viele (83,8 Prozent) sind davon überzeugt, dass ein unabhängiger Apotheker sich sehr viel engagierter um seine Kunden kümmert als ein angestellter Apotheker einer Apothekenkette. Auch vertrauen 73,1 Prozent der Beratung eines selbstständigen Apothekers eher als der eines Angestellten einer Apothekenkette. Mehr als drei Viertel (75,8 Prozent) sind der Ansicht, dass das Wohlbefinden der Kunden und weniger die finanziellen Interessen des Unternehmens stärker im Vordergrund stehen, wenn der Apotheker selbst Inhaber einer Apotheke ist und nicht nur Angestellter einer Kette. Und sieben von zehn (70,4 Prozent) Befragten sehen durch das EuGH-Urteil die Gefahr abgewendet, dass nach einer Zulassung von Apothekenketten einige wenige Anbieter den Apothekenmarkt dominieren und die Preise bestimmen.

Die repräsentative Umfrage führte die GfK Marktforschung Nürnberg bei 2003 Personen ab 14 Jahren im Umtrag des Gesundheitsmagazins "Apotheken Umschau" durch.

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