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Annäherung im Honorarstreit

BERLIN (ks). Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des GKV-Spitzenverbandes haben im Streit um die Arzthonorare Fortschritte erzielen können. Bei einem Treffen am 20. April verständigten sie sich darauf, bestimmte Leistungen aus den finanziell gedeckelten Regelleistungsvolumina (RLV) herauszunehmen. Dazu gehören beispielsweise Gesprächsleistungen für Psychiater.

"Wir sind einige kleine Schritte vorangekommen", erklärte KBV-Vorstand Andreas Köhler nach der Sitzung des Bewertungsausschusses. Seitens des GKV-Spitzenverbandes hieß es, der Beschluss erweitere nochmals die Handlungsmöglichkeiten der Ärzte, ohne das Honorarvolumen insgesamt weiter anzuheben. "Jetzt bekommen die Ärzte ihre internen Verteilungsprobleme hoffentlich endlich in den Griff”, sagte GKV-Sprecher Florian Lanz.

Neben der Herausnahme von Leistungen aus den RLV haben die Verhandlungspartner vereinbart, das praxisbezogene RLV für fach- und schwerpunktgleiche Berufsausübungsgemeinschaften und Praxen mit angestellten Ärzten der gleichen Arztgruppe um zehn Prozent zu erhöhen. Für fach- und schwerpunktübergreifende Berufsausübungsgemeinschaften sowie Medizinische Versorgungszentren und Praxen mit angestellten Ärzten anderer Arztgruppen bzw. Schwerpunkte erhöht sich das RLV um fünf bis maximal 40 Prozent.

Die Beschlüsse gelten ab 1. Juli. "Damit haben wir etwas Luft für 2009 gewonnen", sagte Köhler. Die Spielräume im Rahmen der Konvergenzregelung könnten die Kassenärztlichen Vereinigungen und Kassen nun nutzen. Eine endgültige Bilanz werde man aber erst im Januar 2010 ziehen können, wenn die tatsächlichen Abrechnungsergebnisse vorliegen.

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