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- DAZ 16/2009
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ADEXA Info
Weniger Azubis im Osten
Beim Blick auf die Ausbildungszahlen für PKA gibt es erschreckend große Unterschiede zwischen den Kammerbezirken. Während 2008 im Bundesdurchschnitt jede zehnte Apotheke einen neuen Ausbildungsvertrag abschloss (10,1% gegenüber 9,2% im Jahr 2007), hinken die Schlusslichter Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit weit unterdurchschnittlichen Zahlen hinterher (siehe Tabelle).
Durch ein hohes Ausbildungsengagement zeichnen sich die südwestlichen Kammerbezirke aus; Spitzenreiter war 2008 das Saarland, gefolgt von Nordrhein und Rheinland-Pfalz.
Arbeitslosenzahlen
Regelmäßig stellen PKA den größten Anteil der arbeitslos gemeldeten Apothekenangestellten. Im März 2009 waren
- 2385 PKA
- 1723 PTA und PI sowie
- 560 Approbierte
arbeitslos gemeldet. Auch bei den Arbeitslosenquoten der einzelnen Berufsgruppen liegen die PKA mit 6,6 Prozent an der Spitze. Bei den Approbierten beträgt der Anteil nur 2,1 Prozent. Dafür gibt es zwei Erklärungsmöglichkeiten: Zum einen entlassen Apotheken, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, am ehesten ihre PKA und lassen deren Tätigkeiten von PTA mit erledigen. Zum anderen wirkt sich gerade bei den Approbierten der Personalmangel immer stärker aus. Die Zahl arbeitsloser Apotheker hat seit Januar 2006 um 51,2 Prozent abgenommen.
Insgesamt ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Apothekenangestellten seit Anfang 2006 um 38,9 Prozent gesunken.
Dr. Sigrid Joachimsthaler
KommentarChancen verpasst! Wer für seine Branche und seinen eigenen Betrieb Zukunftschancen schaffen will, der ist gut beraten, in die Ausbildung von qualifiziertem Nachwuchs zu investieren. Viele Arbeitgeber im Westen haben dies erkannt. Die Zahlen der auszubildenden PKA in Sachsen und Thüringen sprechen allerdings eine andere Sprache. Hier scheint sich eine Mischung aus Geiz (oder Gier?) und Resignation breit zu machen, die bei den sächsischen Arbeitgebern zusammenpasst mit dem Boykott von Tarifabschlüssen. Ganze 13 Ausbildungsverträge haben die 973 Apotheken in Sachsen im Jahr 2008 geschlossen – damit lehnen über 98 Prozent der Apothekenleiter offenbar die Verantwortung für den pharmazeutisch-kaufmännischen Nachwuchs ab. Dabei macht die Arbeitsteilung im Team Sinn – und PKA sind eben für die kaufmännische Seite des Apothekenbetriebs am besten qualifiziert. Im modernen Apothekenbetrieb mit größerem Randsortiment und steigendem Bedarf an Beratung, zum Beispiel bei Kosmetika, ist die PKA zudem eine Entlastung für das pharmazeutische Personal. Deshalb müssten jetzt alle Ampeln auf Grün und die Weichen für mehr Ausbildungsplätze gestellt werden, und zwar bundesweit! Ulla Odendahl
ADEXA, kommissarische Leiterin der Fachgruppe PKA
|
Tab.: Im Jahr 2008 neu abgeschlossene PKA-Ausbildungsverträge (in absoluten Zahlen und in Relation zur Zahl der Apotheken im Kammerbezirk) | ||
Kammer |
Verträge |
% |
Baden-Württemberg |
339 |
12,2 |
Bayern |
377 |
11,0 |
Berlin |
73 |
8,2 |
Brandenburg |
35 |
6,2 |
Bremen |
19 |
11,1 |
Hamburg |
48 |
10,4 |
Hessen |
195 |
11,9 |
Mecklenburg-Vorpommern 12 |
3,0 |
|
Niedersachsen |
158 |
7,5 |
Nordrhein |
342 |
13,6 |
Rheinland-Pfalz |
149 |
13,1 |
Saarland |
57 |
16,5 |
Sachsen |
13 |
1,3 |
Sachsen-Anhalt |
25 |
4,1 |
Schleswig-Holstein |
92 |
12,6 |
Thüringen |
9 |
1,6 |
Westfalen-Lippe |
194 |
8,7 |
Gesamt |
2137 |
10,1 |
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