Prisma

Reparatursystem für Knorpeldefekte entdeckt

Arthrose entsteht, wenn Knorpel in den Gelenken schwindet. Bislang gibt es nur unzureichende Möglichkeiten, den Schwund aufzuhalten. Göttinger Forscher haben nun jedoch körpereigene Reparaturmechanismen entdeckt, die einen Ansatz für neue Therapien bilden könnten.

Im Knorpelgewebe von Patienten mit späten Stadien der Kniegelenksarthrose fanden Wissenschaftler um Nicolai Miosge eine bisher unbekannte Population von stammzellartigen Vorläuferzellen. "Diese Stammzellen bieten neue Ansatzpunkte, um das Heilungsvermögen von Knorpelgewebe zu beinflussen. Da diese Zellen knorpelähnliches Ersatzgewebe produzieren, könnten sie der Grundstein für eine neue zellbiologische Behandlungsform der Arthrose sein", meint der Leiter der Arbeitsgruppe "Orale Biologie und Geweberegeneration" der Universitätsmedizin Göttingen. Die Zellen sind reifen Knorpelzellen schon sehr ähnlich. Im Englischen werden sie als "chondrogenic progenitor cells (CPC)" bezeichnet. Sie produzieren knorpelartiges Gewebe und sind befähigt zu wandern. Im gesunden Knorpel kommen die Zellen nicht vor. "Die genaue Herkunft dieser Zellen ist noch unklar. Aber es ist durchaus möglich, dass sie aus dem Knochenmark in das erkrankte Knorpelgewebe eingewandert sind", so Miosge. Er hofft, dass sich die Zellen derart verändern lassen, dass sie wieder gesundes Knorpelgewebe herstellen. Ob und wann eine derartige Zelltherapie der Arthrose zur Verfügung stehen wird, kann allerdings noch nicht abgeschätzt werden. ral


Quelle: Pressemitteilung der Georg-August Universität Göttingen vom 8.4.2009

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