Arzneimittel und Therapie

Ulipristal wirkt bis zu fünf Tagen nach Empfängnis

Mit dem selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulator Ulipristal soll jetzt ein neuer Wirkstoff für die "Pille danach" auf den Markt kommen, wie der Hersteller HRA Pharma mitteilte.

Die europäische Arzneimittelagentur EMEA hat am 19. März eine positive Bewertung für das Hormon abgegeben, das unter der Bezeichnung Ellaone® in den nächsten Monaten auf den Markt kommen soll. Die positive Einstufung stützt sich auf die umfassenden präklinischen und klinischen Studiendaten, die der EMEA seit dem 25. Juni 2008 vorliegen und im Zuge des zentralisierten Zulassungsverfahrens ausgewertet werden.

Bisher wurde Ulipristal außerdem in einer Phase-II-Studie zur Behandlung von Uterusmyomen geprüft und soll für diese Indikation weiter entwickelt werden.

Hemmung der Progesteron-Synthese

Der synthetische selektive Progesteron-Rezeptor-Modulator Ulipristalacetat hat antagonistische und partiell agonistische Wirkungen. Er verhindert das Andocken des Sexualhormons Progesteron an seinen Rezeptor. Als Folge wird die Synthese der Proteine unterdrückt, die für den Beginn und Erhalt einer Schwangerschaft notwendig sind.

Ulipristalacetat wird einmalig in einer Dosis von 30 mg oral eingenommen und kann bis zu fünf Tage (120 Stunden) nach einer möglichen unerwünschten Befruchtung eingesetzt werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen des neuen Arzneistoffs sind nach Angaben der EMEA Unterleibsschmerzen, Menstruationsstörungen, Übelkeit und Kopfschmerzen.

Levonorgestrel: spätestens nach 72 Stunden

Bisher ist zur Notfallkontrazeption nur das Gestagen Levonorgestrel (in Unofem® und Levogynon®) zugelassen. Levonorgestrel muss spätestens 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr in einer Dosis von 1,5 mg eingenommen werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Es wirkt über eine Unterdrückung des Eisprungs. Nach einem Eisprung verhindert Levonorgestrel die Einnistung der Frucht in der Gebärmutter.

Quelle
Pressemeldung der HRA Pharma, Paris/Frankreich, 25. März 2009

Bericht der EMEA, 19. März 2009.

 

hel

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