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Schrittchenweise voran
Der derzeit wichtigste Schritt im Rahmen der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte umfasst die Installation der Lesegeräte in Arztpraxen und Krankenhäusern und die anschließende Ausgabe der Gesundheitskarten an die Versicherten. Diese Phase wird als Basis-Rollout bezeichnet. Sie soll bis Mitte 2009 in Nordrhein stattfinden und anschließend von dort aus nach dem sogenannten Zwiebelschalenprinzip in drei weiteren Staffeln über die angrenzenden Regionen auf ganz Deutschland ausgedehnt werden. Bei diesem Basis-Rollout wird keine Netzanbindung an die Telematikinfrastruktur stattfinden, es gibt dabei also nur Offline-Funktionen.
Vorerst nur zwei Online-Anwendungen
Wie es nach dem Basis-Rollout – also voraussichtlich ab 2010 – weitergehen soll, hat die Gesellschafterversammlung der Gematik am 15. Dezember beschlossen. Gemäß einer Pressemitteilung der Gematik sollen dann freiwillige Online-Anwendungen bundesweit eingeführt werden. Allerdings sind bei diesem Online-Rollout nach dem jüngsten Beschluss nur zwei Online-Funktionen vorgesehen, der Versichertenstammdatendienst und ein elektronischer Arztbrief. Mit dem Versichertenstammdatendienst soll online überprüft werden können, ob der Versicherte umgezogen ist, das Versichertenverhältnis geändert oder die Karte gesperrt wurde. Der elektronische Arztbrief – von der Gematik als "Mehrwertkommunikation Leistungserbringer" bezeichnet – soll den zielgerichteten Austausch von Informationen zwischen den behandelnden Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten und Krankenhäusern ermöglichen. Voraussetzungen für alle diese Funktionen werden aber sein, dass die Versicherten mit den neuen Karten und die Leistungserbringer mit Lesegeräten ausgerüstet sind. Letzteres soll allerdings in dieser Phase freiwillig bleiben. Angesichts der Beschränkung auf die beiden dargestellten Funktionen dürfte dieser Online-Rollout keine Folgen für die Apotheken haben.
Langfristige Aussichten
Wie aus informierten Kreisen verlautet, soll der Online-Rollout im Frühjahr 2010 in Nordrhein beginnen und bis Ende 2011 abgeschlossen sein. Allerdings habe die Gematik eine Reihe technischer Voraussetzungen beschlossen, die vor dem Start erfüllt sein müssen. Außerdem könne diese Phase erst beginnen, wenn die notwendigen Finanzierungsvereinbarungen geschlossen sind. Die Funktionen des elektronischen Rezeptes, die die Apotheken grundlegend betreffen, und die Erfassung von Notfalldaten seien erst in einer späteren Phase geplant. Die weiteren Tests für diese Funktionen müssten so gestaltet werden, dass eine aussagekräftige Nutzungsfrequenz erreicht wird, um ihre Tauglichkeit für den Alltagseinsatz testen zu können. Demnach sollten die apothekenrelevanten Anwendungen nach dem neuen Zeitplan der Gematik erst ab Anfang 2011 getestet werden.
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