Neue Rekordzahlen bei der Noweda

Umsatzsprung durch Kapferer-Übernahme

ESSEN (tmb). Der genossenschaftlichen Pharmagroßhandlung Noweda ist die Übernahme der W. Kapferer KG bestens bekommen, was bei Transaktionen in dieser Größenordnung keine Selbstverständlichkeit ist. Im Berichtsjahr 2008/2009, das erstmals das Geschäft mit den vier neuen Niederlassungen in Süddeutschland enthielt, erzielte die Genossenschaft einen Sprung bei Umsatz und Gewinn. Außerdem wuchs das Geschäftsvolumen im bisherigen Liefergebiet wiederum stärker als der Markt.

Bei der Generalversammlung am 25. November in Essen legte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann die jüngsten Ergebnisse vor. Demnach stieg der Nettoumsatz um 734 Millionen Euro auf 3,19 Milliarden Euro. Von dem Anstieg entfallen 552 Millionen Euro auf die Kapferer-Übernahme. Der Anstieg von 182 Millionen Euro im bisherigen Liefergebiet entspricht einem Wachstum von 7,2 Prozent, während der Markt nur um 1,72 Prozent zulegte. Sogar die neu integrierten ehemaligen Kapferer-Filialen wuchsen bereits mit dem Markt.

Der Jahresüberschuss stieg um fast 4 Millionen Euro auf 17,1 Millionen Euro und verbesserte sich damit etwa proportional zum Umsatz. Die Bilanzsumme stieg durch die Übernahme beträchtlich von 551,5 Millionen Euro auf 712,8 Millionen Euro. Doch auch das Eigenkapital wuchs von 152,2 Millionen Euro auf 179,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote bleibt demnach über 25 Prozent. Nicht zuletzt durch die Übernahme wuchs die Zahl der Mitglieder so stark wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Die Mitgliederzahl stieg um 555 auf 7108 zum 30. Juni 2009. Weitere 200 Mitglieder seien seitdem beigetreten, berichtete Hollmann.

Integration gelungen

Im Zuge der Kapferer-Übernahme wurde das Sortiment in den vier neuen Filialen deutlich ausgebaut. Denn "wir wollen auch in Süddeutschland die Sortimentsführerschaft übernehmen", erklärte Hollmann, weil dies ein überragender Erfolgsfaktor für die Mitglieder-Apotheken sei. Zudem fielen erhebliche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten in den neuen Filialen an. So berichtete Hollmann, dass die Integration von Kapferer gut vorangekommen und in fast allen Bereichen bereits abgeschlossen sei. Die größte Neuinvestition im Zusammenhang mit der Ausdehnung des Liefergebietes nach Süden wird sich aber erst in künftigen Geschäftsjahren bemerkbar machen – in Bergkirchen bei München entsteht derzeit eine neue Niederlassung als Ersatz für eine bisherige Kapferer-Filiale, die noch in gemieteten Räumen betrieben wird. Eine weitere bedeutende Investition ist die Erweiterung der Niederlassung in Erfurt/Neudietendorf.

Satzungsänderungen

Die Generalversammlung beschloss wie in den Vorjahren eine Dividende von 11 Prozent auf die Grundanteile und 13,2 Prozent auf die freiwilligen Anteile (nach Abzug der Körperschaftssteuer: 9,35 Prozent bzw. 11,22 Prozent). Außerdem wurde eine Satzungsänderung verabschiedet. Neben Regularien ging es dabei um die Einführung einer Unterscheidung zwischen "förderfähigen" und "investierenden" Mitgliedern. Mitglieder, die über keine eigene Apotheke (mehr) verfügen, sollen danach Einschränkungen bei der Dividende und beim Stimmrecht hinnehmen müssen. Dies soll jedoch nur künftige Mitglieder betreffen, die der Noweda ab Juli 2010 beitreten. Bisherige Mitglieder behalten ihren Status aufgrund einer Bestandsschutzregelung. Die Auswirkungen dieser Satzungsänderung dürften damit nur sehr langfristig zu spüren sein. Im Zuge der Satzungsänderung wurde auch beschlossen, dass künftig eine Mitarbeitergenossenschaft stimmrechtsloses Mitglied der Noweda werden kann. So können sich die Mitarbeiter künftig indirekt finanziell an der Noweda beteiligen, ohne selbst Mitglied zu werden.

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