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- AZ 49/2009
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Datenpanne bei der AOK
Wie der Sprecher der AOK Niedersachsen, Klaus Altmann, gegenüber der AZ erklärte, habe man auch nach intensiven Recherchen nur zwei niedersächsische Apotheken ausmachen können, die die fehlgeleiteten Rezeptkopien erhalten haben. Er betonte, dass Patientendaten dabei zu keinem Zeitpunkt in unbefugte Hände gelangt seien. Die Rezept-Images enthielten laut AOK als Abbild der Ursprungsverordnungen Name und Anschrift des Patienten und des Arztes, das verschriebene Arzneimittel bzw. den Wirkstoff und, in einigen Fällen, die Diagnose, falls der Arzt sie auf dem Vordruck vermerkt hatte. Da der Apotheker als Angehöriger der Heilberufe zur Verschwiegenheit verpflichtet sei, könne jeder Patient darauf vertrauen, dass seine Daten in sicheren Händen blieben, so Altmann.
Irrläufer kommen vor – auch in Rechenzentren
Die AOK verwies darauf, dass bei der maschinellen Rechnungsprüfung, wie sie jede Krankenkasse durchführe, immer eine gewisse Anzahl unstimmiger Rezepte anfalle. Um die Versichertengemeinschaft vor finanziellem Schaden durch Falschabrechnung zu bewahren, würden Apotheken Kopien der Rezepte zusammen mit den Abrechnungsdaten zur Prüfung übersandt. Im Quartal summieren sich diese Tax-Beanstandungen laut AOK auf etwa 12.000 bis 20.000; pro Apotheke seien es jeweils eine Handvoll bis einige Hundert. Die letzte Aussendung habe bereits fünf Wochen zurückgelegen. "Irrläufer – und um solche handelt es sich hier – gehen an den Absender zurück, das ist im gesamten Wirtschaftsleben üblich", betonte Altmann. Auch die AOK selbst erhalte von den Rechenzentren immer wieder Rezepte, die auf Versicherte anderer Krankenkassen ausgestellt seien. Auch diese Vorgänge würden unter Beachtung der Verschwiegenheitspflicht im täglichen Verwaltungsgeschäft bereinigt.
Die nun bekannt gewordene Datenpanne ist nach Erkenntnissen der AOK zudem nur an einem einzigen Tag beim Ausdrucken der Unterlagen aufgetreten. Die Datenverarbeitungs- und Druckverfahren seien nun intensiv geprüft und getestet worden, um den Fehler auszumerzen, so der Sprecher. Die notwendigen Anpassungen seien bereits eingeleitet. "Bis zur abschließenden Fehlerbereinigung versenden wir nur noch Tax-Beanstandungen, die vorher durch die Sichtkontrolle gegangen sind", versicherte Altmann gegenüber der AZ.
AOK erfuhr aus der Zeitung von der Panne
Die AOK Niedersachsen erfuhr selbst erst über die Presse von den Irrläufern. Der Apotheker Hermann Rohlfs aus Uslar – in Apothekenkreisen bekannt als Initiator des mittlerweile eingestellten ApoTank-Konzepts – hatte die Lokalpresse über den Vorfall informiert. Er kündigte an, Strafanzeige gegen die Kasse zu stellen. Die zweite Apotheke hatte sich bereits nach Erhalt der Aussendung vor einigen Wochen an die AOK gewandt. Dies hätten die sofortigen Nachfragen in den beteiligten Unternehmensbereichen und Außenstellen ergeben. "Die Tatsache, dass sich in der zurückliegenden Zeit keine weiteren Apotheken gemeldet haben, ist für uns ein weiteres Indiz, dass das Problem nur kurzzeitig aufgetreten ist", sagte der AOK-Sprecher.
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