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Barmer bekam 2007 mehr als drei Millionen Euro zurück
Im Jahr 2006 hatte die Barmer lediglich 997 Betrugsfälle nachgewiesen. Ein Sprecher betonte allerdings, dass der Anstieg der Fälle nicht unbedingt mit einer tatsächlichen Zunahme der Manipulationen einhergehe. Gezählt würden immer nur die abgeschlossenen Fälle. Die Ermittlungen könnten sich teilweise lange hinziehen und schwere Fälle in einem Jahr die Statistik nach oben treiben.
Zytostatikabetrug höchster Posten
2007 betrug die niedrigste einzelne Rückzahlung der Barmer 8,87 Euro, die höchste belief sich auf fast 292.000 Euro. Letztere wurde von einer einzelnen Krankenhausapotheke gefordert, die unzulässigerweise über eine öffentliche Apotheke Zytostatika zu höheren Preisen abgerechnet hatte. Insgesamt ist der Betrag, den diese Apotheke den gesetzlichen Kassen zurückzuzahlen hat noch viel höher – allein für alle Ersatzkassen bezifferte er sich einem Barmer-Sprecher zufolge auf fast 848.500 Euro.
Hoffen auf den "Schutzmanneffekt"
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer, Birgit Fischer, erklärte, dass die Aufklärungsarbeit nicht nur das Ziel verfolge, Fehlverhalten im Gesundheitswesen aufzudecken, sondern zugleich zukünftige Manipulationen zu vermeiden. Sie betonte, dass der weitaus größte Teil der Leistungserbringer korrekt abrechne. Dennoch gelte es, die schwarzen Schafe ausfindig zu machen und den entstandenen Schaden zurückzufordern – dies sei letztlich auch im Interesse all jener, die sich bei der Abrechnung nichts zuschulden kommen lassen. Um die Manipulationen aufzuspüren bzw. zu verfolgen, arbeite die Barmer eng mit anderen Kassen, Institutionen der Leistungserbringer und den Strafermittlungsbehörden zusammen.
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