Prisma

Toleranz entsteht im Mutterleib

Während einer Schwangerschaft gelangt über die Plazenta eine größere Menge an mütterlichen Zellen in den Fötus. Dass sein Immunsystem darauf nicht abwehrend reagiert, liegt an der Bildung bestimmter Immunzellen, die Toleranz vermitteln.

Wissenschaftler der Universität in San Francisco haben herausgefunden, dass das Immunsystem des Fötus eine große Anzahl sogenannter regulatorischer T-Zellen bildet, sobald es mit mütterlichen Zellen konfrontiert wird. Diese Zellen unterdrücken eine Abwehrreaktion gegenüber dem körperfremden Gewebe und vermitteln eine Art Toleranz, die über Jahre hinweg anhält. Von der Entdeckung dieses bislang unbekannten Mechanismus erhoffen sich die Wissenschaftler um Jeff Mold neue Ansätze zur Entwicklung von Wirkstoffen, die die bei Transplantationen befürchteten Abstoßungsreaktionen unterdrücken können.
ral

Quelle: Mold, J. et al.: Science 2008, 456: 593

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